Neues Pferd
Audi erweitert sein Allrad-Antriebs-Portfolio mit einen Quattro, der 0,3 Liter weniger verbraucht als normale Systeme, die mit allen vier Rädern für Vortrieb sorgen. Für die Verbrauchsreduzierung sorgen zwei Kupplungen und eine raffinierte Software, die die Hinterräder nur bei Bedarf zuschaltet.
Ein altes Sprichwort besagt, dass ein gutes Pferd nur so hoch springt, wie es muss. Audis neuer Quattro verfolgt genau dieses Prinzip, denn er tritt nur in Aktion, wenn ihn der Fahrer braucht. Um genau zu sein, schon etwas vorher. Das Resultat dieses Handlungs-Minimalismus ist ein um 0,3 Liter pro 100 Kilometer reduzierter Spritverbrauch im Vergleich zu einem herkömmlichen Vierradantrieb. "Das sind Real-Werte", betont Antriebs-Entwickler Dieter Weidemann. Damit ist der Quattro-Verbrauchs-Nachteil gegenüber einem reinen Frontantriebs-Fahrzeug von etwa einem halben Liter pro 100 Kilometer fast eliminiert.
Ausgeklügelte Software
Das Prinzip dieses Allrad-Antriebs, den die Ingolstädter Marketing-Experten mit dem plakativen Begriff "Quattro mit Ultra-Technologie" bedacht haben, ist allemal interessant: Direkt am Getriebe ist eine Lamellen-Kupplung angeflanscht und an der Hinterachse befindet sich eine sogenannte Klauen-Kupplung, die nur dann geschlossen wird, wenn die zusätzliche Traktion gebraucht wird. So eine variable Regelung bekommt man mit einem herkömmlichen Allrad-Antrieb mit selbstsperrendem Differential auch hin. Doch der Kniff hinter dieser Anordnung ist, dass über die Trenn-Kupplung an der Hinterachse rotierende Elemente, wie etwa die Kardanwelle oder das Tellerrad, das wie ein Schaufelraddampfer im Öl panscht, komplett stillgelegt werden. Damit gibt es weniger Reibung und keine Schleppverluste, die unweigerlich auftreten, wenn der Motor diese Komponenten mitbewegen muss. Das führt zur Verbrauchsreduzierung.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 15. Februar 2016