Coal to Liquid (CTL) - Bei der Kohleverflüssigung spielt, wie bei vielen anderen synthetischen Treibstoffen, die Fischer-Tropsch-Synthese, die 1925 entwickelt wurde, eine zentrale Rolle. Eine weitere Möglichkeit, aus Kohle Treibstoff zu erlangen, ist das Bergius-Pier-Verfahren, das in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurde. Aufgrund des aufwendigen und energiereichen Aufwands ist diese Variante momentan nicht mehr rentabel. Allerdings gibt es Weiterentwicklungen, wie das Consol-Verfahren, bei dem aschefreie Kohle, mit einem Kohlenstoffanteil von mindestens 80 Prozent, zusammen mit Wasser und Wasserstoff zu Benzin, Koks und Teer umgewandelt wird. Allerdings ist die CO2-Bilanz bei dieser Herstellungsmethode nach wie vor ziemlich ungünstig.
Weitere Bio-Alternativen
Biomass to Liquid (BTL) - Bei diesem Verfahren wird aus Holzschnipseln oder Stroh durch eine komplizierte chemische Reaktion unter großem Druck flüssiger Kraftstoff erzeugt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt ein Pilotprojekt, bei dem aus Stroh durch die Beigabe von Enzymen und Mikroorganismen Bioethanol entsteht. Aus 4.500 Tonnen Stroh werden so rund 1.000 Liter Kraftstoff. Auch große Energiekonzerne, wie Shell, forschen an der Möglichkeit, diesen "grünen" Ottokraftstoff herzustellen. Zur Herstellung von Bio-Methan wird Gülle oder speziell gezüchteter Energiemais in riesigen Bioreaktoren mit Hilfe von Bakterien zersetzt. Daraus entsteht das Biogas Methan, das in Biokraftwerken zur Stromerzeugung eingesetzt werden kann, was bei der Elektromobilität hilft.
DME (Dimethylether) - Bei den Bio-Kraftstoffen forschen die Wissenschaftler noch nach weiteren Alternativen. Ein zunächst vielversprechender Ansatz war das DME (Dimethylether), welches bisher hauptsächlich als Treibmittel in Spraydosen zum Einsatz gekommen ist. Grundsätzlich eignet sich DME durch eine niedrige Selbstentzündungstemperatur und eine hohe Cetanzahl (55 bis 60) auch als Kraftstoff für Dieselmotoren. Da dieser Treibstoff "besser", weil vollständiger verbrennt als herkömmlicher Diesel, lassen sich nach Angaben von Wissenschaftlern die Kohlendioxidemissionen um bis zu 95 Prozent senken. Allerdings müssen bei diesem Kraftstoff, genauso, wie bei anderen Treibstoffen auch, die Motoren für den neuen "Saft" modifiziert werden. Zum Beispiel ist DME bei normaler Temperatur ein Gas. Das bedeutet, dass es unter Druck gesetzt werden muss, um es in flüssiger Form in die Kraftstofftanks des Lkw zu bekommen. Das kostet natürlich Geld und bedeutet technischen Aufwand.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 17. August 2015