Es muss nicht immer dieseln
Ein 163-PS-Benziner in einem SUV der unteren Mittelklasse - das hört sich nicht zwingend nach Spaß an. Nissan wagt dennoch diese Verbindung und liefert eine überzeugende Vorstellung ab.
Wer die automobile Welt in den letzten Monaten verfolgte, kam nicht umhin, einen sich ankündigenden Paradigmenwechsel festzustellen. Downsizing um jeden Preis ist nicht mehr das Gebot der Stunde. "Rightsizing" heißt das neue Zauberwort. Heißt nichts anderes als die Erkenntnis, dass bei hohen Drehzahlen um Luft ringende kleine Turbomotoren in schweren Vehikeln nicht unbedingt der Verbrauchs-Weisheit letzter Schluss sind. Nissan wagt trotzdem den Schritt und transplantiert einen 1.6-Liter-Turbo-Benziner in den 1,6 Tonnen schweren X-Trail.
Hakelige Schaltung
Den gibt es schon länger mit 140 kW/ 190 PS im Nissan Portfolio. Allerdings leistet das Aggregat im X-Trail lediglich 120 kW / 163 PS. Auf die Frage, warum sich nicht die-Varinate des Triebwerks unter der Motorhaube befindet, hat Produktmanager Mark Fowler eine klare Antwort: "Unsere Analysen haben ergeben, dass die Kunden im X-Trail die 163-PS-Variante bevorzugen." Angesichts der 120 kW / 163 PS ersparen wir uns ausgedehntes Philosophieren über Leistungsgewicht und andere Stellschrauben der automobilen Fortbewegung und drücken auf den Startknopf. Knurrend erwacht das Triebwerk zum Leben, die akustische Anwesenheitsmeldung fällt so nachdrücklich aus, dass man kurzzeitig an einen Diesel denkt. Einmal warmgefahren und in Bewegung hält sich das Aggregat akustisch merklich zurück und überzeugt mit einem vernünftigen Maß an Geschmeidigkeit. Wer ungern schaltet, wird nicht sofort mit brummiger Schleichfahrt bestraft, es sein denn, die Drehzahl-Nadel fällt unter 1.500 U/min.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 28. September 2015