Vor allem im Drehzahl-Fenster zwischen 2.000 und 4.500 Umdrehungen pro Minute fühlt sich der zwangsbeatmete Vierzylinder wohl. Ein Blick in das Datenblatt bestätigt den Eindruck. Das maximale Drehmoment von 240 Newtonmetern steht ab 2.000 U/min Gewehr bei Fuß. Wenn es forscher vorangehen soll, muss das Triebwerk mit Gangwechseln bei Laune sprich auf Drehzahlen gehalten werden. Was aber bei der hakeligen Sechsgang-Schaltung und den langen Wegen, die der Gangknüppel in der Schaltgasse zurücklegen muss, nicht immer eine reine Freude ist.
Frontantrieb nur im Grenzbereich spürbar
Es ist aber nicht so, als wenn der X-Trail untermotorisiert wäre. Wenn man den hauptsächlich durch Veränderungen am Motormanagement leistungsreduzierten Turbo-Benziner ausreizt, schafft der 4,64 Meter lange X-Trail den Sprint von null auf 100 km/h in immerhin 9,7 Sekunden. Die Beschleunigung endet erst bei 200 km/h. Der im Datenblatt angegebene Durchschnittsverbrauch von 6,4 Litern pro 100 Kilometer (mit 19 Zoll Bereifung) überboten wir bei unseren ersten Testfahrten, um 1,5 Liter pro 100 Kilometer. Auf der Straße lässt es sich mit dem komfortabel abgestimmten X-Trail gut rollen: Die Sitze sind bequem, auch wenn die Beinauflage etwas zu kurz ist und die Lenkung könnte durchaus etwas mehr Direktheit vertragen. Die Kehrseite der kommoden Fahrwerks-Variante zeigt sich in den Kurven, bei denen sich der X-Trail merklich nach außen neigt. Allerdings werden die weichen Knie nie unangenehm. Dafür sorgt auch die "Chassis-Control", die durch unmerkliche Bremseingriffe das Auto ausbalanciert, indem so zum Beispiel die Nickneigung des Vorderwagens reduziert wird.
Im Normalbetrieb fällt auch kaum auf, dass diese Variante des Nissan X-Trail einen Frontantrieb hat. Erst wenn man das Dickschiff mit Elan um die Kurve pfeffert, ist eine Untersteuerneigung festzustellen. Allerdings versucht das erweiterte ESP mit gezielten Bremseingriffen, das SUV vor einem unkontrollierten Drift zu bewahren. Der Kunstgriff gelingt: Der X-Trail ist gutmütig und überrascht den Steuermann nicht mit wilden Ausbrüchen. Also spricht nicht wirklich viel gegen den Nissan X-Trail 1.6 DIG-T, zumal der Grundpreis mit 24.500 Euro durchaus akzeptabel ist. Es sei denn, man wohnt in den Alpen oder genießt anderswo den rutschigen Winter. Dann ist die Allrad-Version sicher die bessere Variante. Die kostet aber mindestens 32.200 Euro, allerdings bekommt man mehr Ausstattung.
Autor: Wolfgang Gomoll, Megeve Stand: 28.09.2015
Fotos: press-inform / Nissan
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 28. September 2015