Licht aus - Spot an!
Der VW Budd-e war nicht nur für Automobilisten der gleißend hell illuminierte Höhepunkt der CES in Las Vegas. Der Elektro-Bus soll Aushängeschild für eine neue Elektroplattform sein, die Volkswagen bis 2020 in Serie bringt. Wir haben den Budd-e bereits einmal surren lassen.
Auch die ehemals sündige Spielerstadt Las Vegas hat nicht nur breite Flaniermeilen mit taghell erleuchteten Megadisplays. Hier, nur fünf Minuten entfernt vom Strip und der Interstate I-15, ist das Gewerbegebiet schwarz wie die Wüstennacht. Es gibt einige düstere Table-Dance-Bars, Bauunternehmungen sowie zwielichtigen Im- und Export. Zu abendlicher Stunde könnte man auf der Straße übernachten, denn kein Auto ist weit und breit zu erspähen. Als sich das gleißend helle Ufo nähert, stellt sein LED-Zierrat sogar die Skyline von Las Vegas mit den gigantischen Hotels MGM Grand, Luxor oder New York - New York in den Schatten. Nahezu geräuschlos rollt der VW Budd-e heran. Gerade noch der automobile Star auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas und nun zu abendlicher Stunde abseits des turbulenten IT-Ameisenhaufens unterwegs in einem namenlosen Gewerbegebiet.
Elektro ja - Bully nein?
Volkswagen will bis spätestens 2020 eine neue Elektroplattform auflegen; Markenchef Herbert Diess würde ebenso wie einige andere Verantwortliche im derzeit gebeutelten Mega-Konzern gerne bereits ein Jahr zuvor so weit sein. "Die Plattform ist wichtig - nicht das Auto", erläutert Dzemal Sjenar, leitender Entwicklungsingenieur im Hause Volkswagen, verantwortlich für die Konzeptfahrzeuge, "hier ist vieles denkbar. Radstand und Spur sind variabel. Eine eigene Plattform mit wechselnden Aufbauten muss machbar sein, damit sich das Ganze auch rechnen kann." Und man muss kein Prophet sein, um einem kompakten Bus wie dem allemal sehenswerten VW Budd-e eher geringe Chancen auf eine spätere Serienumsetzung zu geben.
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- Veröffentlicht: 21. Januar 2016