Mit dem Range Rover Sport SVR zeigt Land Rover lange vor dem Marktstart der Konkurrenten, dass man jetzt schon kann, wenn man nur will. Schon auf dem Papier klingen die Leistungsdaten wie Porno: Der auch so schon nicht gerade schwächelnde 5,0-Liter-V8-Kompressormotor liefert dank einer Neukalibrierung der Motorsteuerung und der Erhöhung des maximalen Ladedrucks nun 405 kW/550 PS - 40 PS mehr als bisher. Auch das maximale Drehmoment kletterte um 56 auf jetzt 680 Nm. Angepasst an diese Kraftentfaltung wurde die achtstufige Automatik von ZF. Deren Zeiten beim Hochschalten fallen nun 50% kürzer aus als beim regulären Getriebe. All das sorgt dafür, dass der SVR nur 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h braucht und bis zu - abgeregelten - 260 km/h schnell ist.
In acht Minuten über die Nordschleife
Klingt rasant - und ist gefühlt noch einen Tick rasanter. Tatort Nürburgring, Grand-Prix-Kurs. Hier drehen normalerweise Rossberg, Vettel und Hamilton ihre Runden - nicht gerade der natürliche Lebensraum eines "Geländewagens". Aber was ist heute schon natürlich? Schnell wird klar: Der Range Rover Sport SVR taugt glatt zum Rennwagen.
Am Ende der Start- und Zielgeraden hart in die Eisen und nach rechts einlenken in die erste Kurve der Mercedes-Arena. Erstaunlich: Der Dreitonner lenkt präzise ein, kein Wanken, keine übermäßige Schräglage, kein Rutschen Richtung Curbs - statt dessen sauber heraus beschleunigen und links, links weiter. Dunlop-Kehre, Schumacher-S, Bilstein-Kurve, Schikane - überall das gleiche Bild: Der SVR zirkelt präzise um die Kurve, lässt sich vorher rasant ent- und anschließend wieder genau so rasant beschleunigen. Und das Ganze in bequemen und griffigen Ledersitzen, ohne zu viel Lenkarbeit, mit satt viel Platz rundum, einer verbrieften Anhängerstützlast von 120 Kilogramm und mindestens 489 Liter Kofferraum. Auf die dritte Sitzreihe, grinst ein Mitarbeiter von Land Rover, habe man dann aber doch verzichtet - selbst als Option.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 20. Mai 2015