Das Fahrwerk ist perfekt abgestimmt. Wer vom berühmten Gokart-Feeling spricht, meint man den DTM M3. Der Münchner Tourenwagen-Gipfelstürmer vermittelt eine unglaubliche Ruhe und Souveränität, liegt, wie das berühmte Brett folgt und stoisch der eingeschlagenen Richtung. Selbst ein übermütiger Gas-Stoß vor dem Scheitelpunkt einer Kurve resultiert nur in einem leichten Schwänzeln des Hecks. Der Rechtsknick geht nach der zweiten Runde mit Voll-Last und das Adrenalin schießt durch die Adern. Ein bisschen spannt man dennoch die Gesäßmuskeln an, aber der DTM-M3 lässt nichts anderes zu als Attacke.
Unersättliche Gier
Dazu kommt der herrliche 2,3-Liter-Vierventil-Vierzylinder mit dem Motoren-Code S14. Der lauthals kehlig lostrompetet und erst dann seine rund 315 PS losgaloppieren lässt, wenn man ihm die Sporen in Form von Drehzahlen gibt. Hier ist das M-typische Hochdrehzahl-Konzept zu Hause. "Das sind die Rosche-Motoren, da haben wir bei den Kurzstrecken-Rennen bis etwa 9.600 gedreht. Bei langen Distanzen etwas weniger, so um die 9.000", sagt Harald "Nippel" Grohs, der es wissen muss, schließlich saß er selbst als DTM-Rennfahrer in diesem Auto. Die Handschrift des legendären Münchner Motorenpapstes Paul Rosche sind unverkennbar: jubelnde Drehfreude und zwei obenliegende Nockenwellen. Die dicken Backen der Kotflügel sind bei diesem Rennwagen keine Poserei, sondern Ausdruck der Potenz.
Die unumstößliche Souveränität, die der BMW ausstrahlt, gibt auf den Geraden Zeit das Gesamt-Kunstwerk BMW E30 M3 DTM auf sich wirken zu lassen und feine Details, wie die Pedalerie, die sich auf einer Ebenen befindet, zu erkunden. Geübte Fahrer können die Spitz-Hacke-Technik, bei der beim Herunterschalten Gas und Bremse gleichzeitig betätigt werden. Aber auch reguläre Gang und Beschleunigungswechsel gehen schneller vonstatten. Das Cockpit mit den sieben Rundinstrumenten gibt alle wichtigen Infos auf einem Blick preis. Im Zentrum steht der Drehzahlmesser umringt von Öl- und Wasser-Temperaturen sowie Öldruck. Der Fahrer hat alles im Blick.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 27. September 2016