In Japan und insbesondere den USA sind die Voraussetzungen deutlich günstiger. Der Kunde hat zumindest in Kalifornien die Wahl, ob er das erste Serien-Brennstoffzellenauto der Welt für 57.500 Dollar (umgerechnet 46.000 Euro) kauft und bis zu 14.000 Dollar an Subventionen einstreicht oder ihn für günstige 499 Dollar pro Monat mietet. Getankt werden kann zwischen San Diego und Sacramento an 100 Tankstellen, die derzeit aufgebaut werden, kostenlos und es gibt einen telefonischen Concierge-Service rund um die Uhr, wenn Probleme auftreten sollten. Während es in den USA acht Jahre Garantie auf die Wasserstoffkomponenten gibt, bekommen die Europäer nur derer drei. Ungleiche Welten auch hier.
Greifbare Zukunft im Innern
Im nächsten Jahr sollen weltweit 700 Mirai verteilt werden und bis Ende 2017 ist deren Zahl auf 3.000 Stück begrenzt. "Größere Stückzahlen versprechen wir uns erst in den 2020er Jahren", räumt Takechi Uchiyamada ein und verweist auf die höchst unterschiedlichen regionalen Wasserstoffverbreitungen. Doch trotz kleiner Stückzahlen und hoher Preise ist Toyota überzeugt von der Brennstoffzelle und will im Gegensatz zum einstigen Hybridimpuls 1997 einen Schulterschluss mit der Konkurrenz, die das Thema Wasserstoff ebenfalls nicht begraben hat. BMW beispielsweise soll im Rahmen der Kooperation mit Toyota ebenfalls Zugriff auf den zentralen Stack haben. Im Vergleich zum Erprobungsträger Toyota Highlander FCV konnten die Kosten um 95 Prozent reduziert werden. "Doch es ist ein bisschen wie beim Kampf von Don Quijote", lacht der Entwicklungsverantwortliche Satochi Ogiso, "viele halten Wasserstoff für Blödsinn. Aber das haben viele auch beim Prius gedacht."
Nicht ganz so futuristisch wie von außen zeigt sich der Toyota Mirai (übersetzt: Zukunft) von innen. Das Cockpit mutet insbesondere durch seinen großen Touch-Oberflächen jedoch wie ein futuristisches Raumschiff an. Es gibt Platz für vier Personen und eine edlere Verarbeitung als im lieblosen Prius. Während der Stack der Brennstoffzelle unter den vorderen Sitzen in einer crashsicheren Struktur untergebracht ist, befinden sich die beiden Tanks vor und hinter der Hinterachse, was die vergleichsweise hohe Sitzposition erklärt.
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- Veröffentlicht: 18. November 2014