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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 26. Januar 2016
Edle Sportkatze
Wer in der Luxusklasse auffallen will, darf keine S-Klasse oder einen 7er BMW fahren. Mit Blick auf britischem Understatement und einer gehörigen Portion Luxus ist der Jaguar XJ eine echte Versuchung.
Ein Ein Jaguar XJ war schon immer etwas Anderes. Für das bloße von A nach B-Kommen fast schon zu schade avancierte er im Laufe seiner sieben Generationen seit 1968 zum fahrenden Statussymbol. Von den vier Augen in der Front hat sich Jaguar zwar schon länger verabschiedet, doch ist sein Wiedererkennungswert noch immer hoch - zumindest bei den Jaguar-Fans. Nun rollt der edle Brite mit schicken LED-Scheinwerfern in seine achte Generation. Und das macht er sportlicher denn je. Mit bis zu 550 PS und einem leicht veränderten Äußeren geht er auf die Jagd im Premiumsegment. Da sich die meisten XJ-Kunden jedoch für den nur in Bezug auf die PS-Zahl schwächeren Sechszylinder-Diesel stürzen, gilt ihm gerade in Europa die größte Aufmerksamkeit.
5,7 Liter auf 100 Kilometer
Dass die 300 PS ihn nur unwesentlich unsportlicher wirken lassen, als das Topmodell XJ R, liegt schlicht und ergreifend an seiner Durchzugskraft. Denn die beträgt mit 700 Newtonmeter sogar 20 Newtonmeter mehr, als die der größten Raubkatze. Was diese Kraft für Auswirkungen auf die Insassen des ab 81.000 Euro teuren Basis-Jags hat, ist schnell erklärt: Sie meißelt ihnen ein Grinsen ins Gesicht. Zugleich verlieren die Massagesitze an Bedeutung, da bei stetig aggressivem Gaspedaleinsatz lediglich ein paar Kastanien zwischen Rücken und Ledersitz gepresst und die Sitzheizung auf Vollgas gedreht werden muss - fertig ist die Hot Stone-Massagesitzung. Dass es das ganze Paket samt beider leicht verstaubarer Flachbildschirme und Flugzeugtische im Fond nicht gratis gibt, ist klar. So lässt sich auch der Preis des Basismodells im Nu an die magische Sechsstelligkeit herantreiben.