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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 26. Januar 2016
In 6,2 Sekunden lässt sich die digitale Tachonadel des XJ aus dem Stand bis Tempo 100 treiben. Bei 250 Kilometer pro Stunde ist ihr Drängen vorüber. Vom Gedanken, dass der 77 Liter große Treibstofftank dank des angepriesenen 5,7 Liter-Verbrauchs auch tatsächlich mehr als 1.000 Kilometer weit reicht, darf sich aber nicht nur dann verabschiedet werden. Ein 5,13 Meter langes und 1,8 Tonnen schweres Gefährt will schließlich gefüttert werden. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Lautstärke während der Raubtierfütterung. Denn die ist entweder kaum wahrnehmbar oder vollkommen dieseluntypisch kernig. Erst ein bestätigender Blick auf den Drehzahlmesser verrät: Unter der langen Motorhaube und zugleich hinter der leicht modifizierten Front arbeitet tatsächlich ein Selbstzünder!
Sofern die Straßen über einen jungfräulichen Belag verfügen, tritt auch seitens der Reifen keinerlei störendes Geräusch in den edel anmutenden Innenraum. Ändert sich die Beschaffenheit, geht es äußerst laut zur Sache. Dagegen helfen aber gern die auf Wunsch 26 installierten Boxen mit insgesamt 1.300 Watt. Gegen eine stellenweise mehr schlecht als rechte Verarbeitung wie an der A-Säule oder eine schwerfällige Lenkung helfen aber auch sie nicht. Und das ist sehr schade, überzeugt der in puncto Kopffreiheit zwar leicht angewachsene aber immer noch für großgewachsene Fahrer recht enge Jaguar XJ im Großen und Ganzen. Ob es gegen die starke deutsche Premiumkonkurrenz reicht, wird sich zeigen. Den Rang des Flaggschiffs der Marke Jaguar hat der XJ aber auf jeden Fall weiterhin inne.
Autor: Marcel Sommer, Birmingham Stand: 26.01.2016
Fotos: Hersteller