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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 24. Juni 2015
Die Stufenhecklimousine, die es auch als Kombi geben wird und die intern den Code "Tipo 952" trägt, basiert auf einer neuen, auch allradtauglichen Plattform, deren Gene vom Ghibli der Schwestermarke Maserati stammen. Und sie kehrt - hörbares Aufatmen bei den Alfisti - wieder zum sportlichen Prinzip des Heckantriebs zurück. Unter der Haube werden neu entwickelte Vier- (mit 1,4 und 1,8-Liter Hubraum) sowie Sechszylinder (2,5 und 3,0 Liter Hubraum) arbeiten und atmen. Von bis zu 510 PS in einer Alfa Giulia Quadrifoglio Verde ist bei den Benzinern die Rede und einem Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden. Von bis zu 300 PS bei den Dieselaggregaten, die es auch als Vier- und Sechszylinder geben soll. Aus der Gerüchteküche brodelt es, dass auch eine Variante mit einem Ferrari-Motor geplant ist. Gekoppelt werden die Aggregate jedenfalls mit dem automatisierten Sechsganggetriebe TCT. Die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse ist mit 50:50 ideal.
Ausdruck italienischer Gene
Optisch orientiert sich die Giulia am aktuellen Alfa-Grunddesign: Vorne dertypische Grill mit dem nach unten spitz zulaufenden und oben vom Alfa-Logo gekrönten Scudetto, zwei üppige, mit schwarzen Rautengitter verblendete Lufteinlässe, weit in die Kotflügel reichende Scheinwerfer, eine stark konturierte , lange Motorhaube mit zwei schwarz vergitterten Lufteinlässen, kurze Überhänge, langer Radstand, coupéhafte Dachlinie, Haifischkiemen hinter den vorderen Radkästen, kurzer Kofferraum und schmale, weit zur Fahrzeugmitte reichende Rückleuchten. Dazu kommen vier in Zweiergruppen angeordnete mächtige Endrohre. Vorne sorgt ein Aero-Splitter für zusätzlichen Abtrieb. Anders als erwartet sind die Griffe der hinteren Türen nicht wie bei diversen Vorgängermodellen versenkt, sondern ganz normal ausgebildet.
Auch der Innenraum ist sorgfältig gestaltet, mit ausgesuchten Materialien - zumindest bei präsentierten 510-PS-Modell mit Bi-Turbo-V6. Zur Bedienung reichen laut Alfa zwei Drehknöpfe auf dem Mitteltunnel. Einer ist für die Auswahl des Fahrmodus von "Race" bis Öko, der andere für die Bedienung des Infotainment-Systems und des Fahrzeugcomputers. Alle anderen wichtigen Bedienknöpfe sind am Lenkrad. Nicht umsonst versucht Alfa Romeo den Neustart mit einem Auto, das auf den Namen Giulia hört. Die "Gulia" ist neben den roten Vorkriegsrennern einer der Legendenkerne, um die herum sich der Mythos der italienischen Automobilmarke aufbaut. Da konnten sich Alfa Romeo und Fiat über die Jahrzehnte noch so sehr mühen, die Marke klein zu kriegen. Dass die Qualität der Alfas über viele Jahre lausig war - die Fans lieben das als Ausdruck der italienischen Gene. Dass die Alfas schneller rosteten, als man den Tank nachfüllen konnte: Kein Fall für den Verbraucherschutz, sondern Zeichen von Individualität und liebenswertem Charakter. Alfas sind halt so.