Vergleichbare Systeme laufen bereits bei der Premiumkonkurrenz, die den Lichtkegel mit den Navigationsdaten abstimmt. Seit Jahren wird auf kaum einem Feld der Autotechnologie derart erbittert gekämpft wie in der Lichttechnik, die für den Wiedererkennungswert und die Zukunftsfähigkeit ein entscheidendes Element ist. So schwer Technologien oftmals zu visualisieren sind - Licht erkennt jeder. Und es sorgt für Sicherheit, denn während bei Dunkelheit nur 20 Prozent der Fahrten stattfinden, passieren in Deutschland hier 40 Prozent der tödlichen Unfälle.
Halogen ist von vorgestern
Im Herbst vergangenen Jahres hat sich Mercedes von der Lasertechnik überraschend verabschiedet, während BMW und Audi hier weiterhin Gas geben. Stattdessen sollen die blendfreien Multibeam-LED-Scheinwerfer, die bisher allein im CLS verfügbar sind, weiterentwickelt werden. Das Licht wird hier ähnlich der Matrix-Scheinwerfer von Audi A7 oder A8 so fein gerastert, dass man nahezu immer mit Fernlicht unterwegs sein kann, ohne vorfahrende Fahrzeuge oder den Gegenverkehr zu blenden. Das sorgt für einen bedeutenden Sicherheitsvorteil in der Dunkelheit. Stephan Berlitz, Leiter Audi Lichtentwicklung: "Die Exterieurbeleuchtung ist ein entscheidendes Designelement. Bereits im Audi A3 ist die LED-Technologie optional erhältlich. Im A7 Sportback ersetzten LED-Scheinwerfer das Xenon-Licht. Halogenlicht wird es künftig bei Audi nicht mehr geben." Im November wird mit dem neuen Audi A4 auch in der Mittelklasse das variable Matrix-System eingeführt.
"Preislich liegen Xenon- und LED-Scheinwerfer mittlerweile auf einem Niveau", sagt Uwe Kostanzer, Leiter Entwicklung Lichtsysteme bei Mercedes, "daher haben wir uns von dem Xenonlicht in der Entwicklung komplett verabschiedet." Selbst der Transporter der V-Klasse ist mit LED-Technik zu bekommen. Bei den anderen Premiumherstellern sieht das nicht anders aus. Hier werden mittelfristig alle Marken auf LED-Module setzen, die ganz nebenbei weniger Bauraum und so mehr Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Die restliche Konkurrenz zeigt Licht und Schatten. Gerade Volumenherstellern bieten oftmals Halogen- und Xenonlicht an, während LED-Scheinwerfern den Topmodellen vorbehalten bleiben. Doch selbst Volumenmarken wie Peugeot, Volkswagen oder Ford ersetzen Xenonlicht Schritt für Schritt durch LED-Module an der Front, während sich bei den Rückleuchten die Licht emittierenden Dioden schon breiter durchgesetzt haben und OLED-Technik (organische LED) vor der Tür stehen.
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- Veröffentlicht: 19. Juli 2015