Schwarze Gefahr
Wehe, wenn dieses Gesicht im Innenspiegel heranfliegt. Wer einen Audi S8 sieht, weiß nicht was ihm geschieht, wenn dieser zuvor bei Ringe-Veredler Abt vorbeigeschaut hat.
Das Allgäu ist schön; sehr schön; eine der beeindruckendsten Gegenden Deutschlands mit seinen seichten Hügelketten, die sich grün und satt zu Bergen hinaufschwingen. Die Landwirtschaft ist nach wie vor ebenso wichtig wie der lokale Tourismus, der Sport, Ruhe und Entspannung ins Zentrum jedes Aufenthaltes setzt. Kaum zu glauben, dass im beschaulichen Allgäu ein Geschoss wie der Audi S8 Plus noch gewaltiger, noch schärfer und noch heißer gemacht wird. Als ob 445 kW / 605 PS und gewaltige 700 Nm maximales Drehmoment nicht ausreichen würden, verabreichen die Allgäuer Tuner dem A8-Topmodell aus Ingolstadt eine Leistungsspritze, die es in sich hat. Dabei hält sich der Auftritt des Abt Audi S8 Plus überraschend zurück. Anders als die erstarkten Modelle vom Typ Q7 oder RS6 sieht der S8-Abtling beinahe aus, wie ein ganz normales Serienmodell. Die 21 Zöller deuten allenfalls auf ein gesteigertes visuelles Mitteilungsbedürfnis, nicht jedoch auf eine imposante Leistungsspritze von 130 PS hin.
130 PS mehr
Denn aus den bekannten vier Litern Hubraum schaufelt der doppelt beatmete Achtzylinder gewaltige 541 kW / 735 PS und 920 Nm maximales Drehmoment, die knapp über 2.000 U/min zur Verfügung stehen. Rein technisch würde der schnellste aller denkbaren Audi S8er locker Richtung 350 km/h stürmen. Insbesondere mit Rücksicht auf die Hochgeschwindigkeitsreifen wird der zwei Tonnen schwere Allradkoloss bei konkurrenzfähigen 320 km/h abgeriegelt und lässt so Konkurrenten wie BMW M5, M 760 Li, Mercedes AMG S 65 AMG oder AMG S 63 4matic hinter sich. Dabei fährt sich die viersitzige Luxuslimousine so unspektakulär, wie er von außen anmutet. Je nach Fahrprogramm brabbelt die Auspuffanlage etwas sonorer und leistungshungriger vor sich hin und die dunklen 21-Zöller geben mehr Einblick auf die sinnvolle Keramikbremsanlage als der Serienradsatz. Und auch im Innern fällt der Blick auf die gewohnt bequemen Lederstühle, die wertige Verarbeitung und die mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen Anzeigen und Bedienelemente. Hier fährt der A8 / S8 im letzten Jahr vor seiner Ablösung deutlich hinter der Konkurrenz aus Stuttgart und insbesondere München her.
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- Veröffentlicht: 07. November 2016