Zylinderschwund

Porsche nimmt seinem kleinen Spaßroadster Boxster zwei Zylinder und spendiert seinem Namen dafür drei neue Ziffern.
Der Name Boxster war Mitte der 90er Jahre ein Volltreffer. Die verbale Mischung aus Boxer und Roadster sorgte mit dem Marktstart des Porsche Boxsters für die zunächst ungewöhnliche und dann allemal eingängige Nomenklatur des offenen Doppelsitzers. Jeder wusste: ein kompakter Sportwagen mit Stoffdach, kräftigem Mittelmotor und sägendem Boxersound. Wieso der Name Boxster nun nicht mehr reicht und um die Annex 718 erweitert wird, dürfte ein Geheimnis der Zuffenhausener Marketingabteilung bleiben. Der historische Schulterschluss zu den in den 50er und 60er Jahren erfolgreichen 718er-Rennversion erscheint doch allzu sehr an den Haaren herbeigezogen. Die echten Fans des Spaßmachers werden es so belassen wie es ist und ihrem Liebling unverändert schlicht Boxster nennen.
Mehr Dampf - weniger Durst
Noch größer sind die Veränderungen beim Antrieb, denn nicht nur die größere Sechszylinder-Boxergeneration des 911ers wurde von 3,8 Liter großen Saugmotoren auf 3,0 Liter große Doppelturbos umgestellt. Auch die kleineren Boxertriebwerke des Porsche Boxsters sind ab Frühjahr Vergangenheit. Für sie kommt es noch dicker, denn Hand in Hand mit der drehfreudigen Turboaufladung werden ihnen zwei Zylinder abgeschnitten. Die Basisversion des Porsche 718 Boxster wird zukünftig von einem aufgeladenen Vierzylinder-Boxermotor mit zwei Litern Hubraum und 220 kW / 300 PS und 380 Nm maximalem Drehmoment befeuert. Die stärkere Version des 718 Boxster S holt aus vier Brennkammern Dank 2,5 Litern Hubraum und variabler Turboladergeometrie nunmehr 257 kW / 350 PS und 420 Nm ab 1.950 U/min. Unter dem Strich können sich die Fans des offenen Zweiers über 35 PS Mehrleistung und 13 Prozent weniger Verbrauch freuen.
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- Veröffentlicht: 26. Januar 2016