Trotz seiner Länge von 4,91 Metern und des Leergewichts von 1.750 Kilogramm schieben die beiden E-Motoren kräftig an. Auch das digitale Differential funktioniert: Der Personentransporter geht entspannt um die Kurven. Für einen Taxifahrer ist wichtig, was unter dem Strich in der Geldbörse bleibt. Laut Sheban Siddiqi wird das E-Metrocab seinen Betreibern mehrere tausend britische Pfund im Jahr sparen. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,8 Liter auf 100 Kilometern und einer CO2-Emission von weniger als 50 g/km unterbietet das neue London Taxi seinen Vorgänger in diesem Bereich um rund 75 Prozent. Die maximale Reichweite: 644 Kilometer. Die beiden E-Motoren werden von einer 12.2-kWh-Lithium-Ionen-Batterie gespeist. Ein Dreizylinder-Benzinmotor sorgt dafür, dass der nicht der Saft ausgeht. Die Ladezeit der Batterie beträgt rund fünf Stunden. Sinnigerweise liefert Frazer-Nash die Ladestation inklusive Solarstellen gleich mit. Bei den traditionell kritischen Londonern Taxlern, kommt das neue Taxi gut an. Für James Sinclair ist "dieses Taxi ist einen riesen Schritt nach vorne". Ein anderer will sogar seine Rente verschieben, um noch einmal in den Genuss zu kommen, "The New Metrocab" zu pilotieren. Ganz entscheidend für den Erfolg des Personentransporters wird die Zuverlässigkeit der Technik sein. Die Londoner Taxifahrer sind bekannt dafür, ihr Arbeitsgerät hart ranzunehmen.
Die angestaubte Silhouette täuscht. Denn unter dem traditionell anmutenden Blechkleid steckt moderne Technik. Eine Luftfederung sorgt für Komfort und im Passagierraum herrscht keine Enge. Die Batterie befindet sich im Unterboden und der Motor so klein, dass die Motorhaube kürzer ist. Sechs Passagiere statt bisher fünf können im neuen London Taxi transportiert werden. Die haben auch mehr Platz als bisher. Selbst bei Vollbesetzung. Die vorgeschriebene Rampe für Rollstuhlfahrer ist ebenfalls installiert. Auch der Lenker hat es bequem. Ein virtuelles Cockpit versorgt ihn mit den notwendigen Daten. Im Gegensatz zu den Ambitionen der englisch-indischen Firma: Ab 2018 soll in der Londoner Innenstadt emissionsfreier Verkehr rollen. Dann will Frazer-Nash 3.000 bis 5.000 Taxis pro Jahr verkaufen. Später soll sich diese Zahl verdreifachen: Die wichtigsten Märkte sind neben Großbritannien, Asien und Australien, aber auch Frankreich und Deutschland. Mal sehen, was der Geely-Konzern darauf zu entgegnen hat. Erst einmal muss die Fabrik am Stadtrand von Coventry fertiggestellt werden.
Fotos: press-inform
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- Veröffentlicht: 17. August 2016