So plant Audi die Zukunft
Audi schaltet bei der E-Mobilität zwei Gänge höher und setzt sich bei der Entwicklung der Brennstoffzelle an die Spitze des VW-Konzerns. Überraschendes gab es auch zur Zukunft des Dieselmotors.
Der neue VW Phaeton wird kommen. Fest steht auch, dass die nächste Version des VW-Flaggschiffs ein E-Mobil sein wird. Die Architektur, auf der das Wolfsburger Vorzeige-Modell basieren wird, kommt aus Ingolstadt. "Natürlich denken wir im VW-Konzern heute schon über die Plattformen nach, auf denen die Autos in der Zukunft basieren werden", sagt der frischgebackene Audi-Entwicklungsvorstand Dr. Stefan Knirsch. So wie es aussieht, wird die Aufteilung bei den E-Architekturen im VW-Konzern analog zu der derzeitigen Strategie ablaufen. Dann würde auch in Zukunft die Entwicklungshoheit des Rohbaus bei den Kleinwagen bis zur Kompaktklasse in Wolfsburg liegen, die Mittel- bis zur Luxusklasse in Ingolstadt und eine sportliche Plattform käme aus Zuffenhausen. Wobei Audi und Lamborghini auch weiterhin bei der Konstruktion von Super-Sportwagen enger verwoben bleiben werden.
Induktives Laden beim Audi Q6 e-tron
Interessant ist Audis Strategie bei den Akkus. Während BMW und Mercedes mit dem Gedanken spielen, die Produktion der Batterien-Zellen in die eigene Hand zu nehmen, ist das für den Ingolstädter Autobauer keine Option. Momentan wird der Batterie-Markt von drei Zellenarten dominiert: zylinderförmige 18650-Zellen, die aussehen wie Mignonbatterien, Pouch-Zellen oder prismatische Zellen. Da Audi bei seinen Akkus ohne großen Aufwand von einem Zellentyp zum anderen wechseln kann, weiß sich die VW-Edel-Tochter in einer starken Position gegenüber den Herstellern der Zellen und sieht keine Notwendigkeit, in die Fertigung dieser grundlegenden Batterie-Bausteine einzusteigen. Konsens besteht bei dem Premium-Trio in der Frage, dass auch in Zukunft, das Batteriemanagement und die Leistungselektronik in Eigenregie stattfinden wird. Laut Vorstandchef Rupert Stadler schließen aber die Bayern zukünftige Kooperationen - ähnlich wie beim Kauf des Kartendienst "Here" - nicht aus.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 04. März 2016