Raum auf Rädern
Der neue Hyundai Grand Santa Fe bietet ein kompromissloses Platzangebot in einem schicken Gewand.
Selten zuvor passte der Name eines Fahrzeugs so gut, wie der des Grand Santa Fe aus dem Hause Hyundai. Denn Grand ist er in allen Belangen. Ob nun das äußere Erscheinungsbild, der Innenraum oder der Spritverbrauch - hier ist alles eine Nummer größer als es sein müsste. Obwohl das nur Personen sagen, die noch nie in solch einem Ungetüm von A nach B gefahren sind. Denn eigentlich bietet der Hyundai Grand Santa Fe alles, was sich ein Autofahrer von seinem Gefährt wünscht. Vorausgesetzt er bevorzugt Praktikabilität. Sportlich ist an dem 4,91 Meter langen Zweitonner nämlich so gut wie nichts. Mit seinen 9,9 Sekunden gehört er zwar noch zu den "unter zehn Sekunden-Autos". Doch ist dieser Begriff eher den Viertelmeilen-Sprintern und nicht den von Null auf Hundert-Beschleunigern vorbehalten. Seine mit 201 Kilometer pro Stunde angegebene Höchstgeschwindigkeit ist zudem zwar nicht gelogen, aber nur mit sehr viel Anlauf zu realisieren. Doch wer will schon so schnell mit einer ab 47.800 Euro teuren Schrankwand fahren, die zugleich eine bis zu zwei Meter lange Schrankwand in sich aufnehmen kann? Angesichts des für einen Diesel, auch wenn er ein Allradler ist, durchaus als hoch zu bezeichnenden Spritverbrauchs von getesteten zehn Litern auf 100 Kilometern wahrscheinlich eher niemand. Ok, 700 Kilometer sind locker am Stück zu erreichen. Aber mit einem 71 Liter großen Treibstofftank wird heutzutage normalerweise die 1.000-Marke angepeilt.
Kaum zu hören
Der gewaltige Vorteil kann also schon mal nicht eine enorme Reichweite sein. Er ist schlicht und ergreifend sein Raumangebot. Von einem gewaltigen Platzangebot zu sprechen wäre an dieser Stelle ein wenig zu defensiv formuliert. Sieben Sitze sind natürlich erwähnenswert, aber nicht mehr ganz ungewöhnlich. Den Hyundai Grand Santa Fe zeichnet vielmehr der sehenswerte Raum zwischen Vordersitz und Kofferraumklappe aus. Ob nun die Schrankwand, vier Getränkekisten nebeneinander oder einfach nur 1.842 Pakete Milch - hier passt was rein. Wer nicht die Erzeugnisse seiner eigenen Milchkuhfarm täglich durch die Stadt kutschieren muss, kann mit einfachen Handgriffen den Milchlaster zum Handball-Team-Bus umfunktionieren. Sieben Kerle, von denen die beiden Außenpositionen naturgemäß etwas kürzer ausfallen und daher auch in der letzten Reihe Platz nehmen dürfen, passen locker in den 200 PS starken Koreaner hinein. Die Zeiten, in denen die Außenspieler und somit auch die Dritte-Reihe-Sitzer unter 1,70 Meter waren und sein mussten, sind jedoch gezählt. Und wegen Durchblutungsstörungen eingeschlafene Beine sind auch nicht mehr zu befürchten. Vorausgesetzt der Vordermann gleitet auf seinem Einzelsitz ein paar entscheidende Zentimeter nach vorn. Damit die beiden Hinterbänkler nicht ständig ihre Klimatisierungswünsche quer durchs Fahrzeug brüllen müssen, verfügen sie selbst über eine Letzte-Reihe-Klimazentrale. Ein USB-Port zum Aufladen steht ebenfalls parat.
- Details
- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 12. September 2016