Massagesitze vorne eifern dem übermächtigen Gegner Golf 7 oder dem neuesten Opel Astra nach und komplettieren die fahrbare Wohlfühlzone. Die Gemeinsamkeiten mit dem Innenraum des größeren Bruders Talisman, mit dem sich der Megané die Technik teilt, fallen sofort ins Auge. Vor allem der senkrechtstehende iPad-ähnliche-8,7-Zoll-Touchscreen die zentrale Kommunikationszentrale. Auch das Bedienkonzept ist identisch, genauso eingängig, wenn auch nicht ganz so intuitiv, wie etwa bei einem BMW oder Audi. Die Assistenzsysteme, darunter adaptiver Tempomat, Fernlicht-Assistent und Toter-Winkel-Warner, sind ebenfalls von anderen Renault-Modellen bekannt. Ein dickes Minus gibt es allerdings für die Tatsache, dass das momentan weder ein Android- noch ein Apple-Smartphone in die Bedienung eingegliedert werden kann. Das soll sich bald ändern "Wir arbeiten an einer Lösung. Es wird ein Update geben", verspricht die Produkt-Direktorin des C-Segments bei Renault Delphine de Andria.
230 km/h Spitze
Rings um den Bildschirm befinden sich Knöpfe, mit denen sich einige Funktionen direkt anwählen lassen. Sobald der Sport-R.S-Button gedrückt wird, spannt der 151 kW / 205 PS-starke Megané GT die Muskeln, die digital animierten Rund-Instrumente färben sich bedrohlich rot, die Gasannahme wird unmittelbarer und das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe wechselt die Fahrstufen schneller. Die Kombination mit dem 1.6-Liter-Turbo-Motor funktioniert gut, offenbart aber eine leichte Schwäche beim Ansprechverhalten. Ein Blick auf das Datenblatt unterstreicht das persönliche Empfinden: Das maximale Drehmoment von 280 Newtonmetern steht erst ab 2.400 U/min zur Verfügung. Auch wenn der Megané GT mehr Drehzahlen braucht, ist der Verbrauch mit 6,0 Litern annehmbar.
Obwohl der 1.467 Kilogramm schwere Megané nach 7,1 Sekunden Landstraßen-Tempo 100 erreicht und bis 230 km/h weitersprinten kann, fehlt dem zwangsbeatmeten Triebwerk der richtige Punch, um kräftig durchzuziehen. Vor allem bei höheren Drehzahlen wirkt das Aggregat zugeschnürt. Die Lenkung ist zwar präzise und direkt, aber kein perfekter Mediator des Zustands der Fahrbahnoberfläche an die Fingerspitzen. In den Kurven bleibt der Megané GT neutral und lenkt dank der Allradlenkung willig ein. Wenn es Richtung Grenzbereich geht, zeigt der Franzose eine gutmütige Tendenz zum Untersteuern, die allerdings auch die Thematik einbremst.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 03. Dezember 2015