Ebenfalls Abstand nehmen, aber automatisch, kann der Baleno per Tastendruck. Seine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage inklusive Abstandshalter funktioniert reibungslos. Ebenso um einen risikoarmen Sicherheitsabstand bemüht ist der Kollisionswarner, der sich besonders im regen Stadtverkehr bezahlt macht. Das CVT-Getriebe, das per Schaltwippen am Lenkrad auch manuell durch sechs virtuelle Schaltstufen geschaltet werden kann, geht zwar dreizylindertypisch laut, aber ansonsten unspektakulär zur Sache. Im Zusammenspiel mit den 170 Newtonmetern Drehmoment wirkt der eine Tonne schwere Baleno sogar fast schon spritzig. Ein Grund dafür ist die im Vergleich zum Swift 100 Kilogramm leichtere Karosserie - und das trotz Längenwachstums.
Zu den Schwachstellen des 1,75 Meter breiten Fronttrieblers gehört ohne Zweifel die sehr windanfällige A-Säule, die ab Tempo 80 für eine auffällig laute Geräuschkulisse sorgt. Und: Schade ist, dass sich das auf einem sieben Zoll Touchscreen dargestellte Navigationssystem nicht einmal als Pfeildarstellung auf dem kleinen Bildschirm zwischen Tacho und Drehzahlmesser anzeigen lässt. Positiv fällt hingegen der Verzicht von überflüssigen Chromteilen im Cockpit auf, die sich in der Windschutzscheibe spiegeln könnten. Ebenfalls erfreulich ist seine sowohl für den Stadtverkehr als auch für Überlandfahrten konzipierte Federung. Zusammen mit der sehr indirekten aber dafür spielend leicht zu bedienenden Lenkung bieten sie gemeinsam einen angenehmen Großstadt-Komfort. Der 350 Liter große Kofferraum lässt sich durch Umlegen der Rückbank zu einer ebenen Ladefläche umbauen. Preise gibt es für den neuen Japaner noch nicht, doch wird er sich in unmittelbarer Nähe zum 10.990 Euro teuren Basis-Swift einordnen. Spätestens sechs Wochen nach der Einführung in Indien werden die ersten Schiffe Bremerhaven erreichen - und dann sollte auch der Preis klar sein.
Autor: Marcel Sommer Stand: 09.11.2015
Fotos: Suzuki
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 09. November 2015