Wer jetzt im Innenraum einen durchsortierten Praktiker a la Golf Variant erwartet hat, vergisst, dass er es mit einem Mini zu tun hat. Lifestyle und ich-bin-anders gehören zu der BMW-Tochter, wie die Lufthutze auf der Motorhaube bei den S- und John-Cooper-Works-Versionen. Also muss man sich mit der Infotainment-Pizza inklusive einen Leuchtring, der die Farbe wechselt als Mittekonsole abfinden, genauso wie mit dem Bedien-Mix aus Flugzeug-Kippschaltern, herkömmlichen Knöpfen und dem BMW-iDrive-Drehregler. Das Zusammenspiel der Elemente klappt problemlos. Bei der Konnektivität und der Handhabung ist BMW der Konkurrenz voraus. Das ist bei Mini nicht anders, auch wenn die Anmutung deutlich juveniler ist. Dass bei den Helfern ein Toter-Winkel-Assistent fehlt, ist ein Mitbringsel der UKL-Plattform. Das wird sich hoffentlich beim Facelift ändern.
Gute Achtgang-Automatik
Mini hat sich alle Mühe gegeben, die Material-und Verarbeitungssünden der Vergangenheit beim Innenraum zu beheben. Das Armaturenbrett hat jetzt eine Spange aus Klavierlack, oben platzierte Teile sind unterschäumt und Alu-Applikationen machen den guten ersten Eindruck komplett. Kleine Schwächen bleiben dennoch: Der Fahrerlebnisschalter ist fummelig und rastet nicht satt ein, wie man das bei einem Premium-Fahrzeug, das als Cooper S mit Automatikgetriebe mindestens 29.450 Euro kostet, erwarten würde. Der Hartplastik-Bereich um den Gangknüppel herum verstrahlt nicht zwingend Haptik-Freude und die Chromringe um die Rundinstrumente und den Belüftungselementen sind aus Plastik.
Technisch unterscheidet sich der Clubman nur marginal von den drei- und fünftürigen Varianten. Zunächst stehen sechs Motoren - drei Benziner und drei Diesel - zur Verfügung. Es geht mit einem Dreizylinder-Benziner mit 75 kW/102 PS los und endet mit dem Cooper S mit 141 kW/192 PS. Das Alpha-Tier (bis zum Erscheinen der John Cooper-Works-Variante) mit dem S-Logo verbraucht 5,9 Liter pro 100 Kilometer, nach 7,1 Sekunden erreicht die Automatik-Version Landstraßen-Tempo und als Spitzengeschwindigkeit gibt Mini 228 km/h an. Aufgrund der Overboost-Funktion lässt sich das maximale Drehmoment kurzzeitig von 280 auf 300 Newtonmetern steigern. Da es schon bei 1.250 U/min zur Gänze anliegt, kommt man auch mit dem Handschalter entspannt voran.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 25. September 2015