Fetter Luxus
Cadillac lässt es in Europa bescheiden angehen - zumindest bei den Verkaufszahlen: Gut 200 Stück des neuen Escalade sind für den alten Kontinent geplant. Weit weniger bescheiden ist der luxuriöse XXXL-SUV allerdings selbst.
Alles drin, alles dran auf 5,2 Metern Länge? Fast. Die Aufpreisliste des Cadillac Escalade ist bemerkenswert dünn. Der mindestens 96.500 Euro teuere SUV-Koloss aus den USA hat serienmäßig so ziemlich alles an Bord, was den American Way of Drive zum Luxus Way of Drive macht. Fast alles. Was dringend fehlt, das sind die serienmäßige schwarze Sonnenbrille und der Knopf fürs Ohr. Denn wer den Fahrersitz des dunkel lackierten Schlachtschiffs entert, dem kommen zwangsläufig Filmbilder in den Sinn. Bilder von Wagenkolonnen, die durch die Straßen von Washington rollen oder von US-Bundesagenten, die mit Rot- und Blaulicht zum Ort eines Kapitalverbrechens rasen. Man möchte sich unwillkürlich nach hinten zur zweiten Sitzreihe wenden und ein festes "Yes, Mr. President" loswerden.
Trotz des zuschaltbaren Allradantriebs kein Geländewagen
So üppig das Auto, so bescheiden die Ziele des US-Autoherstellers für Europa: 200 Escalade hat die GM-Luxusmarke aus Warren, Michigan, dem ganzen alten Kontinent zugeteilt - alle sind bereits vorbestellt. Die meisten gehen nach Deutschland und in die Schweiz. Jetzt hofft Cadillac Europa auf einen Nachschlag von 20 Stück. Wer mit dem XXXL-SUV auf europäischen Straßen unterwegs ist, der lernt schnell, Relationen neu einzuschätzen. Ein ausgewachsener Range Rover ist schon ein Trumm von Auto - hinter einem Escalade verschwindet er komplett aus dem Sichtwinkel der Seitenspiegel.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 18. März 2015