Der Klang des Vierzylinders erinnert nicht nur unter Last an den eines Notstromaggregates neben einem Straubinger Bierzelt. Wer mindestens 69.800 Euro für einen Luxus-SUV wie den BMW X5 xDrive 40e ausgibt, sich gerne auf belederten und klimatisierten Reisesesseln bettet und nach außen nicht zuletzt etwas darstellen will, möchte von diesem Vierzylinder kaum bewegt werden. Der erbärmliche Klang ist das eine, die ab dem mittleren Drehzahlbereich spürbare Anstrengung das andere. So stellt man sich keinen souverän motorisierten Edel-SUV vor, der einen gleichsam image- wie antriebsstark durch den Alltag bereitet. Was bringen einem dann das sportliche Fahrgefühl, das großzügige Platzangebot oder die Luxusausstattung mit LED-Scheinwerfer, exzellenter Vernetzung, Navigation und bequemen Lederstühlen? Die Lenkung ist leichtgängiger und gibt weniger Rückmeldung als man es von den europäischen Modellen mit bevorzugten Sechszylinderdiesel kennt.
Es geht zum wiederholten Male leicht enttäuscht zurück ins Hotel. Hier parkt der BMW X5 wieder an seinem angespannten Platz, denn scheinbar muss oder will kein anderer sein Fahrzeug an der Wallbox erstarken lassen. Ist die Reichweite auf null Meilen herunter, dauert die komplette Ladevorgang über drei Stunden - inakzeptabel lang für eine elektrische Strecke von 17 Meilen. BMW verspricht an der BMW-eigenen Wallbox eine reduzierte Ladezeit von 2.45 Stunden, doch auch die sind allzu üppig und so bleibt für den Ladevorgang fast nur die Nacht. Wer will, dann das Akkupaket im Heck auch über den Fahrmodus "Save eDrive" entweder arbeitslos machen oder gar langsam wieder zu Kräften bringen. Im amerikanischen Highwaybetrieb ohne besondere Bedeutung ist die Höchstgeschwindigkeit. Der hybride BMW X5 xDrive 40e ist trotz seiner üppigen 313 PS bei schlappen 210 km/h abgeregelt. Allemal ausreichend für die USA und andere Länder - zu wenig für deutsche Autobahnen.
Derzeit haben Plug-In-Hybriden wie der BMW X5 keine Chance gegen die ebenso drehmomentstarken wie verbrauchsarmen Diesel. Wenn die Amerikaner ihren Frieden mit der Selbstzündertechnik machen würden, würden sie es kaum anders sehen. Den Wagen daheim, im Hotel oder auf der Arbeit an einer Wallbox aufzuladen ist eine feine Sache - vorausgesetzt man hat einen entsprechend überdachten und gesicherten Stellplatz. Doch für eine Reichweite von 17 Meilen oder 31 Kilometer sind Aufwand und Kosten einfach zu groß. Da ist der entsprechende Dieselmotor die deutlich bessere Lösung. Auch weil der Realverbrauch dann deutlich geringer ist. Die 3,3 Liter Normverbrauch, die BMW in seinem Verkaufsprospekt ebenso wie die Konkurrenz mit aufgeladenem Akkupaket vorgaukelt, hat mit der Realität nichts zu tun.
Fotos: press-inform
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- Veröffentlicht: 09. Februar 2017