Es soll um dem Alltagsnutzen eines Plug-In-SUV gehen und so wird ein Hotel in Florida ausgewählt, das über Parkplätze mit einer Lademöglichkeit verfügt. Ist in den USA längst kein Problem und so kann das teilelektrifizierte Familien- und Lifestylemobil tagsüber und nächtens immer wieder zu elektrischen Kräften kommen. Das entsprechende Handling wird einem leichter denn je gemacht. Das eigene Ladekabel aus der Klappe unter dem Ladeabteil muss man gar nicht bemühen; die Ladesäule am Hotel hat einen Stecker, der satt in die zweite Tankklappe vor der Fahrertür einrastet. Ein paar Sekunden warten und der LED-Ring drum herum illuminiert. Es wird geladen. Doch der Ladevorgang selbst ist nicht gerade von der schnellen Truppe. Für die in Aussicht gestellten 17 Meilen, zapft der BMW X5 xDrive 40e mehrere Stunden an der E-Zapfsäule herum. Ein Eineinhalb-Stunden-Stopp im Hotel brachte gerade einmal acht zusätzliche Meilen an Reichweite. Umgerechnet rund 13 Kilometer - das ist weniger als wenig.
Mäßiger Vierzylinder
Wer den hybriden BMW X5 startet, um nach dem Entkoppeln von der E-Zapfsäule rückwärts Richtung Straßenverkehr zu rollen, tut dies rein elektrisch. Automatisch geht es im so genannten Fahrmodus "Max eDrive", einem der drei Fahrprogramme los. Heißt, die schicke Allradler wird ausschließlich von dem Elektromotor und seinen 83 kW / 113 PS angetrieben. Flott und geräuschlos beschleunigt, geht es die Küstenstraße herunter. In lockerer Stadtfahrt gewöhnt man sich schnell an den Elektroantrieb, der den zwei Liter großen Verbrenner zunächst im Tiefschlaf belässt. Auch ein kurzer Abstecher auf den Highway (elektrisch bis Tempo 75 Meilen oder 120 km/h) lässt den Vierzylinder auf dem Abstellgleis; außer man wechselt das Fahrprogramm auf "Auto eDrive" und beschleunigt stärker. Dann sorgen Verbrenner und Elektromotor Hand in Hand für den Vortrieb. Ab 40 Meilen pro Stunde schaltet sich der Verbrenner zu.
Die Abstimmung zwischen rein elektrischem Fahrbetrieb und dem Einsatz des Verbrenners ist beeindruckend. Der Fahrer bekommt die Umschaltung nur durch den Ausschlag des Drehzahlmessers mit und wenn der Vierzylinder beim ambitionierten Beschleunigung angestrengt tönt. Ein kurzer Einkauf, die kleine Fahrt zum Sport oder dem entspannten Abendessen, bekommt der BMW X5 xDrive 40e rein elektrisch hin, solange die Strecke nicht allzu lang ist. 17 Meilen - umgerechnet 31 Kilometer - elektrischer Reichweite sind nicht viel - gar nicht viel, wenn man im Auto dann noch Verbraucher wie Klimaautomatik oder eine der vier im Fahrzeug verbauten Sitzheizungen betreibt, um sich an den kühlen Tagen im floridianischen Winter mehr als warme Gedanken zu machen. So gut einem der elektrische Vortrieb gefällt, so dynamisch es die Brücke über den Halifay Rivers erst hinauf und dann mit entsprechender Rekuperation (Bremsenergierückgewinnung) geht, so schnell neigt sich die bläulich eingefärbte Reichweitenanzeige dem jähen Ende. Bei dem gleichmäßigen und zumeist wenig dynamischen Fahrstil der Amerikaner sind 14 bis 17 Meilen tatsächlich rein elektrisch zurückzulegen, doch dann ist Schluss mit der geräuschlosen Fahrt. Unweigerlich schaltet sich der zwei Liter große Turbobenziner zu, der mit 180 kW / 245 PS an sich stattlichen Vortrieb ermöglichen dürfte. Doch es ist ganz anders.
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- Veröffentlicht: 09. Februar 2017