Wir haben den Ur-TT RS auf dem berühmten Rallye-Strecken des Col de Turini bewegt und sind fest davon überzeugt: Wenn TT RS, dann handgerissen. Denn nur so kann man den dumpf brabbelnden Fünfzylinder bei Laune beziehungsweise Drehzahlen halten. Noch heute ist die Kurvenhatz in dem knackig abgestimmten Coupé ein wahres Vergnügen, allerdings meldet bei Lastwechseln auch mal das Heck zu Wort, was aber nie zum Problem wird. Kein Wunder, dass der Audi TT RS dem Platzhirsch Porsche Cayman S den Thron streitig gemacht hat. Wenn man Stephan Reil fragt, auf was er bei "seinem" TT RS besonders stolz ist, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen. "Auf den Motor! Schauen Sie sich an, in wie vielen Fahrzeugen der mittlerweile verbaut ist. Das ist eine Erfolgsgeschichte!"
Aber auch im Rennsport fuhr der kompakte Sportler seine Meriten ein. "Wir haben dem Vorstand gesagt, dass der TT RS auch im Rennsport aktiv und erfolgreich sein muss, dann wir er wirklich ernst genommen", erzählt Stephan Reil. Für die Langstreckenmeisterschaft VLN stellten die Techniker gemeinsam mit Rader Motorsport einen extremen TT RS auf die Räder, der in der seriennahen Klasse SP3T angetreten ist. Aller Ehren wert, aber gegen die hochgezüchteten GT3-Autos chancenlos. Eigentlich. Es sei denn, es regnet in Strömen, man ist auf der Nordschleife unterwegs und hat das Auto auf Abtrieb abgestimmt. Beim letzten Einsatz 2012 des Renn-TT RS beim sechs Stunden Rennen auf der Nordschleife passten alle Faktoren. Das Team legte eine perfekte Strategie hin, hatte immer die richtigen Gummis auf den Achsen und es regnete die meiste Zeit wie aus Eimern. Damit war der Vorteil der Kraftbolzen-GT3 wie dem Phoenix R8 bis auf die Döttinger Höhe egalisiert und der Audi TT RS holte sich den Gesamtsieg. Was nur wenige wissen: mit einem frontgetriebenen Fahrzeug.
Fotos: press-inform / Audi
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 15. November 2021