Eine Kuriosität stellt bei all dem Zusammengehämmere, Geniete und Geschweiße die Tür eines Defenders dar. Denn die hat sich seit der Geburtsstunde kaum und seit genau einem Vierteljahrhundert gar nicht in ihren Abmessungen verändert. Soll heißen, dass ein aktueller Defender seine verkratzte oder zerbeulte Tür durch einen 25 Jahre alten Schrottplatzfund ersetzen könnte. Könnte... Denn diese Tatsache hat sich natürlich herumgesprochen. Und dass mehr als zwei Drittel aller jemals produzierten Defender noch über die Straßen und Felder rund um den Globus rollen, erhöht die Wahrscheinlichkeit auf einen Schrottplatzfund auch nicht gerade ungemein. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Feinjustierung der Türen. Wobei der Begriff fein an dieser Stelle eher scherzhaft zu verstehen ist. Denn auf dem Werkstatt-Wagen des Justierers liegen neben einem Schraubenschlüssel zwei verschieden große und beschaffene Hämmer. Zieht die Tür leicht nach links? Rumms. Fällt sie nach rechts ab? Wumms. Ob alles passt oder dicht ist, zeigt sich nur wenige Meter später in der Monsunkammer. Hier wird jeder einzelne Wagen 14 Minuten lang dem Hochdruck aus 343 Wasserdüsen ausgesetzt.
Wer jetzt glaubt, dass die Produktion eines Land Rover Defender sich seit 1948 kein Stückchen verändert hat, der irrt jedoch und wird noch in der Werkshalle eines Besseren belehrt. Denn mit einer spektakulären Installation namens Defender Celebration Line wird die erste Produktionsstraße, auf der der erste Land Rover der Serie eins entstand, gefeiert. Neben alten Fotografien und Filmen sind vor allem die die Original-Nachbauten des Ur-Land Rover zu bestaunen. "Kein anderer Hersteller weltweit verfügt über eine originalgetreue klassische Fertigungsstraße, die derart authentisch und mir solcher Liebe zum Detail nachempfunden wurde. Es hat viele Monate des Suchens, des Engagements und der Hingabe gebraucht, bis das Projekt Gestalt angenommen hatte. Aber es war jede Anstrengung wert", schwärmt Mr. Land Rover und Koordinator der Celebration Line Roger Crathorne, der erst im vergangenen Jahr seine Berufslaufbahn beim Geländebauer nach einem halben Jahrhundert beendete.
Fotos: Hersteller
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 18. Dezember 2015