Während der Verbrennungsmotor des 4,34 Meter langen 2er Active Tourer unverändert BMW-untypisch die Vorderachse antreibt, überträgt das Elektromodul seine Kraft ausschließlich direkt an die Hinterachse. Ganz ohne Kardantunnel und die entsprechende Welle wird der 225xe so zum Vier-Jahreszteiten-Allradler. Die Leistungsausbeute beider Triebwerke kann sich für eine Familienkutsche wie den Active Tourer allemal fahren lassen. Im Vorderwagen arbeitet der nach wie vor furchtbar rasselnde Dreizylinder-Turbo mit 1,5 Litern Hubraum, der 100 kW / 136 PS und 220 Nm leistet. Für zusätzlichen Schub oder eben den alleinigen Vortrieb sorgt der Elektromotor, der 65 kW / 88 PS beisteuert und so für eine Gesamtleistung von 165 kW / 224 PS und 385 Nm maximales Drehmoment sorgt. Ist die Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in 6,7 Sekunden ebenso beeindruckend wie irrelevant, enttäuscht die Höchstgeschwindigkeit von 202 km/h angesichts der üppigen Motorleistung vollends. Der 231 PS starke Benziner des BMW 225xi schafft spielend 237 km/h.
Mäßige Elektro-Reichweite
Dafür punktet der Hybride aus Leipzig mächtig mit seinem Knauserdurst, denn neben der elektrischen Reichweite von 41 Kilometern liegt der Normverbrauch bei Plug-In-geschönten zwei Litern auf 100 Kilometern. "Wir machen das praktisch sinnvolle, nicht das praktisch machbare", räumt BMW-Stratege Dr. Michael Rath, ein. Das Akkupaket mit einer Kapazität von 7,6 kWh lässt sich je nach Stromstärke in zwei bis dreieinviertel Stunden wieder zu Kräften bringen. Das Akkupaket erhöht das Leergewicht des familiären Fünfsitzers um immerhin 160 Kilogramm auf mehr als 1,7 Tonnen. Die sind bei der familiären Fahrt ohne große fahrdynamische Ansprüche mit Mann und Maus sowie Kind und Kegel jedoch kaum zu spüren. Das gilt nicht für das stramm abgestimmte Fahrwerk, denn das zeigt sich zumindest für einen Familienvan überaus sportlich; noch unterstützt durch fest konturierte Sitze vorne und überraschend wenig Sitzkomfort im Drei-Personen-Fond, wo die Polsterung weicher sein könnte. Die verschiedenen 225xe-Fahrmodi (Auto e-Drive, Max e-Drive, Max e-Drive und Save Battery) werden dabei für ein Hybridfahrzeug überraschend zurückhaltend inszeniert, denn neben dem ohnehin schon blassen Fahrerlebnisschalter in der Mittelkonsole gibt es nur einen zusätzlichen E-Modus-Taster, wo die Elektroprogramme angewählt werden können.
Wer seinen BMW 225xe per Knopfdruck startet, wird nicht viel von dem rauhen Dreizylinder bemerken, denn los geht es - bei entsprechend geladenem Akku - immer elektrisch. Im Auto-E-Modus zuckelt der Familienvan allein über die Hinterachse angetrieben flott durch den Straßenverkehr. Erst beim starken Beschleunigen, oberhalb von 125 km/h oder anderen Fahrmodi schaltet sich der 1,5 Liter großen Turbomotor im Vorderwagen zu und das Elektrotriebwerk schließlich ab. Die komplexe Abstimmung der beiden Antriebe und den beiden Achsen übernimmt die Motorelektronik ohne Zutun des Fahrers auch in Abstimmung mit den Regelsystemen. So wird der BMW 225xe bei rutschiger Fahrbahn vollautomatisch zum Allradler und unterstützt mit seinem 65 kW / 88 PS starken Elektromodul und zusätzlichen 165 Nm Drehmoment an der Hinterachse die Verbrenner. Das Leergewicht von über 1,7 Tonnen macht sich im normalen Fahrbetrieb kaum bemerkbar; auch weil das Mehrgewicht intelligent verteilt über der Hinterachse liegt.
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- Veröffentlicht: 28. Januar 2016