Hybrid-Discount
BMW will mit Nachdruck seine Hybridmodelle in den Markt pressen. Der stramm motorisierte 225xe Active Tourer kostet dabei sogar weniger als der vergleichbare Benziner.
Die Verkaufszahlen der Hybridmodelle halten sich bei allen Herstellern in engen Grenzen. Nicht erst auf der Detroit Motorshow Mitte Januar gab es trotz durchweg guter Geschäftszahlen an vielen Messeständen der Cobo Hall vehementes Stirnrunzeln. Das lag weniger an Volkswagens Diesel Skandal, sondern vielmehr daran, dass die dünne Nachfrage nach Hybridmodellen auf niedrigem Niveau weltweit die nächste Talsohle durchstromert. Der Grund ist denkbar einfach: in den USA kostet die Gallone (3,8 Liter) Kraftstoff aktuell weniger als zwei Dollar; der Liter Super schlägt umgerechnet mit nicht einmal 50 Cent zu Buche. Kein Wunder, dass Hersteller wie Ford oder Mercedes mahnten, die Hybridwelle mache aktuell schwere Zeiten durch.
Elektro-Hinterachse
In Europa sieht es kaum anders aus, denn bei einem Preis von kaum über 1,20 Euro pro Liter Super und unter einem Euro pro Liter Diesel kommt es der ohnehin kleinen Zahl potenzieller Kunden kaum in den Sinn, hybridem Gedankengut bei der Kaufentscheidung den Vorrang zu geben. Dabei macht es BMW einem beim 225xe Active Tourer leichter denn je. Der Laderaum bleibt durch das Akkupaket unter der leicht erhöhten Rückbank weitgehend unangetastet, die rein elektrische Reichweite liegt bei rund 40 Kilometern und der Preis überrascht mit einem Niveau unter dem des nahezu identisch starken BMW 225xi. Kostet der schlechter ausgestattete 231-PS-Benziner mindestens 40.000 Euro, so gibt es das familiäre Hybrid-Allrad-Paket bereits ab 38.700 Euro. Die Stoßrichtung ist klar: BMW will mehr Hybriden auf die Straße bringen - koste es, was wolle. Die CO2-Richtlinien schmerzen auch am Münchner Petuelring.
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- Veröffentlicht: 28. Januar 2016