Kein Firlefanz
Porsche implantiert dem überarbeiteten Cayenne das Hybridmodul des Panamera. Trotz spürbarer Verbesserungen bleiben Mängel in der Längsdynamik.
Oliver Laqua lässt wenig Zweifel aufkommen. "Ein Plug-in-Hybrid ist für Porsche die beste Lösung", sagt der Leiter Gesamtfahrzeug SUV bei Porsche mit fester Stimme. Die Worte des Mannes mit den freundlichen Augen klingen überzeugend. Schließlich hat schon Ferdinand Porsche mit einem Elektroantrieb experimentiert, wenig zur Freude seines Vaters, der das Konzept als "Firlefanz" abtat. Jetzt gibt es im Cayenne eine moderne Variante. Auf dem Papier liest sich die Kombination aus Verbrenner und E-Maschine ansprechend. Der Porsche Cayenne besticht per se mit einer Agilität, die die meisten anderen Geländewagen alt aussehen lässt. Das Antriebsduo der Hybrid-Variante besteht aus dem bekannten 333-PS-Benziner und einem E-Motor mit 95 PS Leistung. Insgesamt ergibt das eine Systemleistung von 416 PS und ein maximales Drehmoment von 590 Newtonmetern, das bereits ab 1.250 U/min zur Verfügung steht. Angesichts der Tatsache, dass der neue Cayenne S mit 420 PS für Freude beim Fahrer sorgt, scheint dieser Wert mehr als ausreichend.
Sport-Taste bringt Freude
Das Datenblatt bestärkt diesen Eindruck. In 5,9 Sekunden schafft der Porsche-Kraxler aus dem Stand die 100-km/h-Marke. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 243 km/h und der Verbrauch verspricht mit 3,4 Litern geldbeutelschonenden Fahrspaß. Das Hybridmodul stammt vom Porsche Panamera und trotz des höheren Gewichts schafft der SUV mit 36 Kilometern die gleiche Maximalreichweite. Dieser Wert ist ein Ergebnis der neuesten Batteriezellen, die mit 28 Amperestunden eine höhere Energiedichte aufweisen, als beim Panamera (24,5 Amperestunden). "Das ist momentan die Top-Technik. Aber das wird nicht das Ende der Fahnenstange sein", macht Oliver Laqua Hoffnung auf mehr.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 20. Oktober 2014