Der Denza kostet mindestens 369.000 Yuan (rund 45.500 Euro). Da die chinesische Regierung die Elektromobilität forciert, gibt es einige Zuschüsse, die den Preis auf 235.000 Yuan (circa 26.0000 Euro) reduzieren. Zur Auswahl stehen zwei Ausstattungen. Eine Basisvariante und die rund 30.000 Yuan (3.600 Euro) teurere Executive-Version. Die bietet einiges: Ledersitze, ein übersichtliches Cockpit mit unterschäumten Flächen und digitalen Instrumenten. Das Touchscreen-Display, das in die Mittelkonsole integriert ist, ähnelt einem Tablet und lässt sich ohne große Probleme bedienen. Zwar erreicht die Verarbeitungsqualität nicht ganz das gewohnte Mercedes-Benz-Niveau, ist aber meilenweit entfernt der Klapperkisten-Anmutung früherer chinesischer Modelle. Platz ist im China-Stromer genug. Im geräumigen Fond können sich die Gäste lang machen, ohne den Vordermann die Knie in den Rücken zu drücken. Die Platz-Opulenz ist damit noch nicht zu Ende: auch der Kofferraum punktet mit einem Ladevolumen von 460 Litern.
Den Denza gibt es ab September in Shanghai, in Bejing und in Shenzhen. Weitere Händler sollen folgen. Die Produktion bei BYD kann fünfstellige Fertigungszahlen stemmen. "Wenn die Chinesen 2020 fünf Millionen Elektro-Autos auf der Straße haben wollen, soll es an uns nicht scheitern", macht der deutsche Denza-Co-Chef Arno Röhringer klar. Diese Leistung ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass der Startschuss zur Entwicklung erst 2010 gefallen ist. Aus einer Rumpftruppe ist eine schlagkräftige Einheit geworden: Neben 60 Daimler-Mitarbeitern arbeiten 200 Chinesen bei Denza. Die Wege sind kurz, die Entscheidungen schnell. Planspiele für weitere Modelle laufen bereits. An Arbeitskräften mangelt es nicht. Auf einem kleinen Platz der BYD-Fabrik, in der der Denza entsteht, werden die neuen Angestellten gedrillt. "Rekruten" nennt Schweickhardt die im Gleichschritt marschierende uniformtragende Truppe unter der auch Frauen sind. Von denen ist Schweickhardt übrigens sehr angetan. Beruflich. "Das sind sehr gute Ingenieure. Die denken sehr logisch." Kann also gut sein, dass das nächste Denza-Modell ein Frauenauto wird.
Fotos: Hersteller
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 29. August 2014