Rund 650 Kilogramm im doppelten Unterboden sind natürlich eine schwere Last, die das Gewicht des Denza auf über zwei Tonnen steigert. Auf der anderen Seite hilft ein niedriger Schwerpunkt bei der Fahrdynamik. Selbst bei schnell genommenen Kurven untersteuert das E-Mobil gutmütig und kann mit einem Verringern der Geschwindigkeit schnell wieder beruhigt werden, ehe das ESP eingreifen muss. Im Straßenverkehr schwimmt der Denza locker mit und lässt sich problemlos bewegen. Zur Auswahl stehen zwei Fahrmodi: Normal und Sport. Wählt man "Normal", konzentriert sich die Technik darauf, die größtmögliche Reichweite zu erzielen. Dann wird maximal rekuperiert und der Motor reagiert nicht mit voller Leistung auf die Beschleunigungsbefehle. Mit Ausnahme des Kickdowns. Da holt der Denza auch im Normal-Betrieb alles aus sich heraus. .
Zwei Ausstattungsversionen
Bei "Sport" wird jede Bewegung des rechten Fußes bestmöglich umgesetzt und die Energiegewinnung beim Verzögern reduziert. Allerdings fehlt auch in dieser Einstellung der in Europa beliebte E-Punch. Trotz des maximalen Drehmoments von 290 Newtonmetern. Die elektrohydraulische Lenkung wird von dem Fahrmodus nicht beeinflusst und reagiert etwas gefühllos. "Wir haben nicht auf möglichst hohe Beschleunigung, sondern auf Alltagstauglichkeit Wert gelegt", sagt Techniker Schweickhardt. Diese Mission ist dem Schwaben in chinesischer Mission gelungen. Immerhin beschleunigt der 117-PS-Motor den Stromer in 14 Sekunden von null auf 100 km/h und die Spitzengeschwindigkeit beträgt 150 km/h. Da steht die B-Klasse mit 177 PS und 340 Nm besser im Futter. Lässt man den Denza in China richtig fliegen, reicht das schon für einen Strafzettel, denn die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt 130 km/h. Bei den notorisch schlechten Straßen im Reich der Mitte ist der Komfort wichtig. In dieser Disziplin schlägt sich die China-B-Klasse ziemlich wacker und steckt auch ein Schlaglochfeuerwerk weg, ohne die Bandscheiben der Passagiere zu malträtieren.
An der mitgelieferten Sieben-kW-Wallbox ist die Batterie innerhalb von sieben Stunden wieder aufgeladen. Die installiert der Ladestation-Zulieferer ABB beim Kunden. Bei der 22-kW-Variante hat der Energiespeicher schon nach drei Stunden wieder volle Leistung. Schließt man den Denza an eine normale Haushaltssteckdose an, erhöht sich die Ladezeit auf 32 Stunden. Die chinesische Regierung steckt 16 Milliarden Euro in den Aufbau einer Ladestruktur. Dann müssen 30 Prozent der Parkplätze für die Starkstrom-Ladestationen reserviert werden. Erste reine E-Parkhäuser werden bereits erprobt. Auch Immobilienfirmen wollen ihre Wohnanlagen mit Strom-Tankstellen ausrüsten, um den Erwerb ihrer Objekte attraktiver zu machen. Für Flottenkunden plant Denza zusammen mit dem ABB auch 55-kW-Superlader. Dann sind die Batterien nach einer Stunde wieder gefüllt.
- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 29. August 2014