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- Veröffentlicht: 01. Juni 2016
Technisch ist der CT6 bei weitem nicht so massig, wie er auf den ersten Blick anmutet. 62 Prozent der Karosserie bestehen aus Aluminium; das spart wertvolle Zentner. Mit einem Gewicht von nicht einmal 1,7 Tonnen ist das Basismodell Cadillac CT6 2.0 T rund 500 Kilogramm leichter als die leichteste Mercedes S-Klasse - trotz einer hochsteifen Karosserie. Das geringe Gewicht merkt man dem Cadillac-Topmodell im Fahrbetrieb sofort an. Auch wenn er als Allradversion mit dem schwersten Triebwerk, einem 3,6 Liter großen V6-Saugmotor, rund zwei Zentner mehr auf die Waage bringt, macht sich die Gewichtsreduktion gerade bei flott gefahrenen Passagen mit Kurven, aber auch beim Beschleunigen und Bremsen bemerkbar. Kein Vergleich zum Vorgänger XTS, der als Fronttriebler mit optionalem Allradantrieb im Grenzbereich mächtig über die Vorderachse schob und mit spürbaren Wankbewegungen nervte, wenn es engagierter wurde.
Moderne Triebwerke
Zur guten Fahrdynamik tragen nicht zuletzt der empfehlenswerte Allradantrieb und die optional mitlenkende Hinterachse bei, die den 5,18 Meter langen Cadillac eine Klasse kleiner erscheinen lassen. Nicht ganz überzeugen kann hingegen die Lenkung. Die ist zwar nicht derart indirekt wie zu vergangenen Zeiten, könnte jedoch deutlich mehr Rückmeldung von der Fahrbahnoberfläche vermitteln. Über einen Schalter lassen sich verschiedene Fahrmodi ansteuern, die nicht nur Motorelektronik, Lenkung, Dämpfer und die Abstimmung der achtstufige Getriebeautomatik beeinflussen, sondern auch die Kraftverteilung verändern. Liegt diese im Normalbetrieb (Tour) bei 40:60 zugunsten der Hinterachse, werden im Sportmodus 80 Prozent der Leistung nach hinten gebracht. Im Schnee- und Eismodus ist die Kraftverteilung für maximalen Vortrieb dagegen ausgeglichen 50:50.
Der 3,6 Liter große Sechszylinder mit seinen 250 kW / 335 PS ist gewohnt laufruhig und dabei nicht zuletzt 385 Nm bei 5.300 U/min eher souverän als sportlich. 0 auf Tempo 100 schafft der Allradler in rund sechs Sekunden und von den möglichen 250 km/h Höchstgeschwindigkeit können die Amerikaner auf den eigenen Highways nur träumen. Immerhin sichern die Überlandstraßen einen Realverbrauch von knapp elf Litern.