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- Veröffentlicht: 07. Oktober 2014
Klappt perfekt
Der sportlich-elegante Ruf des BMW 3er Cabrio ist trotz des Umstiegs auf das Klappdach seit den 80er Jahren unerschütterlich. Mittlerweile trägt er den Namen 4er und hat scheinbar offen wie geschlossen keine Schwäche mehr. Wirklich keine?
Wenn das Münchner Oktoberfest seine Pforten schließt, läutet sich nicht nur für die Münchner die kalte Jahreszeit ein. Auf den meist sonnigen Herbst folgt der Winter - doch kein Grund das Cabrio einzumotten. Dank Klappdach und optionalem Allradantrieb ist das BMW 4er Cabrio längst zu einer automobilen Pizza Quattro Stagioni geworden. Schmeckt immer und macht auch anspruchsvolle Fahrer satt. Auch wenn BMW seit Jahren das Hohelied des Downsizings trällert - wer einmal in einem 3er mit Reihensechszylinder gefahren und diesen genossen hat, verschwendet keinen Gedanken an die umtriebigen Vierzylinder 420i und 428i, sondern entscheidet sich ohne Umschweife für die Benziner-Idealbesetzung, die nach wie vor sechs Brennkammern verteilt auf drei Litern Hubraum in ihrem Vorderwagen beheimatet. Der mittlerweile turbobeatmete 435i leistet 225 kW / 306 PS - genau das rechte Paket, um dem eiligen 2+2-Sitzer trotz des Übergewichts von 1.825 Kilogramm Beine zu machen.
2+2 Sitze
54.000 Euro sind ein strammer Preis für ein beeindruckend unspektakuläres Cabriolet, dessen Vorstellung jedoch derart beeindruckt, dass man das größere 6er Cabrio abgesehen vom V8-Klang kaum vermisst. Vorausgesetzt, man will nicht fahraktiv mit sich öffnendem Dach zu neuen Taten aufbrechen. Denn wer das träge Klappdach des BMW 4er Cabrios bei der Fahrt öffnen will, entlarvt eine der größten Schwächen. Der langwierige Öffnungsmechanismus funktioniert nur bis zu einer Geschwindigkeit von 18 km/h und bietet damit kaum mehr als die Bedienung im Stand. Gut, dass es auf dem Zubehörsektor Nachrüstrelais gibt, die die Dachöffnung bis zu 50 km/h ermöglichen.