Alle untersuchten Antriebstechnologien weisen im Herstellungsprozess noch einen hohen ökologischen Rucksack auf, der das positive Ergebnis spürbar mindert. Elektroautos, Plug-In-Hybride und Wasserstoffautos sind im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen besonders kritisch beim Ressourcenverbrauch von beispielsweise Lithium, Kobalt oder Platingruppenmetallen. "Auf der ganzen Welt zeigt sich hier bereits seit mehreren Jahren ein starkes Wachstum bei Patent- und Markenanmeldungen im Bereich der alternativen Antriebstechnologien", erläutert Dr. Luisa Sievers vom Fraunhofer Institut.
Carsharing als Teil zukünftiger Mobilität
Deutschland steht sehr rund 15 Jahren in allen Kategorien von nachhaltigen Antriebstechnologien und von Digitalisierung an erster Stelle der Markenanmeldungen am Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum EUIPO. Allein beim autonomen Fahren verzeichnen die USA die meisten Patentanmeldungen. Die durch die Patentanalyse nahegelegte Technologieführerschaft Deutschlands wird bei der vergleichenden Betrachtung der Anteile von BEV am Absatz der Hersteller bisher jedoch nicht sichtbar. Der Anteil von Elektroautos am Pkw-Absatz ist, neben Tesla, insbesondere bei chinesischen Herstellern sehr hoch. Andererseits erreichen deutsche Marken wie Volkswagen, BMW, Audi oder Mercedes bei den Elektrofahrzeugen bereits ähnlich hohe Weltmarktanteile wie bei Autos mit Verbrennungsmotor. Besonders bei Plug-In-Hybriden sind sie durch Premiummarken wie BMW oder Mercedes führend und nimmt derzeit rund die Hälfte der elektrischen Antriebe in Deutschland ein. Nach Ansicht der Fraunhofer-Experten sollte die Schwerpunktsetzung der Förderung kurz- bis mittelfristig in Richtung reiner Elektrofahrzeuge verlagert werden.
Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten Unternehmen nach Ansicht des Fraunhofer Institutes an allen zentralen Wertschöpfungsstufen der alternativen Antriebe beteiligt sein - insbesondere Batterien, Elektromotoren und Leistungselektronik. Neben dem beschleunigten Ausbau der Ladeinfrastruktur halten die Forschenden insbesondere die Entwicklung einer strategischen Gesamtkonzeption autonomer Mobilität für notwendig. Diese sollte auch die Nachhaltigkeit des Mobilitätssystems explizit berücksichtigen, zum Beispiel mittels Carsharing-Modellen.
Fotos: Audi
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- Veröffentlicht: 17. März 2022