Im Getriebe, das um 15 Prozent schneller schaltet als das des 720S Spider, arbeiten Leichtbau Materialien aus der Formel 1. Damit ist die Abspeckkur noch nicht zu Ende. Auch die Applikationen in den Türen sind leichter und die optimierte Lithium-Ionen-Batterie spart noch einmal drei Kilogramm leichter ist als der bisherige Energiespeicher. Serienmäßig kommt der McLaren 765LT Spider ohne Klimaanlage und Soundsystem. Letzteres braucht man ohnehin nicht. Sobald man bei geschlossenem Dach das Heckfenster versenkt, füllt der sonor brodelnde Achtender mit seinem vollen Klang die Fahrgastzelle.
Fahrwerk neu abgestimmt
Jetzt geht es an die erste Nagelprobe und die ist nicht ohne. Der Circuito de Navarra ist eine anspruchsvolle Spielwiese Bestzeitenjäger. Im Rennsport-Jargon wird so eine Asphaltbahn schon mal als "technischer Kurs" beschrieben. Die knapp vier Kilometer lange Strecke bietet Kurven mit verschiedenen Radien, solche, die zumachen und andere, deren Scheitel man beim Einlenken gar nicht sieht. Hier wird jede Schwäche gnadenlos aufgedeckt. Der McLaren 765 LT Spider lässt sich durch diese Anforderungen nicht aus der Ruhe bringen. Dazu kommt die elektrohydraulische Lenkung, die zu den besten Steuerungssystemen gehört, die man derzeit in Automobilen findet. Vor allem wenn man mit der "Variable Drift Control" dem Heck mehr Freiheiten gönnt, hat man mit dem McLaren 765LT Spider richtig Spaß. Zwar ist dann nicht unbedingt die Poleposition drin, aber Drifts durch die Kurven machen einen Heidenspaß. Sobald man die ideale Einstellung für die Bestzeitenjagd herausgefahren hat, läuft der auch der offene McLaren 765LT zur Bestform auf. Beeindruckend, wie sich der McLaren in jede Ecke förmlich hineinbeißt und brutal schnell wieder herausspringt.
Das Fahrwerk haben die Techniker passend zum Spider, bei dem sich der Schwerpunkt etwas höher und weiter hinten befindet, modifiziert und die Heckdämpfer etwas härter eingestellt. Vorne verhärten sich die Dämpfer, sobald der Vorderwagen zu rollen und zu wanken beginnt. "Wir haben bei der Abstimmung des 765LT Spider mehr Zeit auf der Straße als auf der Rennstrecke verbracht", verrät Chefingenieur James Warner. Die Extra-Schichten haben sich gelohnt. Die offene Version des potenten Langheck-McLaren ist so komfortabel, dass selbst längere Autobahnetappen mit einem breiten Grinsen im Gesicht absolviert. Dank des maximalen Drehmoments von 800 Newtonmetern muss man den Sportler auch nicht ständig treten und das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe passt sich automatisch diesem entspannten Vorwärtsdrang an. Sobald man angekommen ist, schwingen die Türen auch weit hoch und man kann sich ohne Verrenkungen aus den Sitzen schälen. Der Preis? 369.000 Euro.
Fotos: press-inform / McLaren
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 03. Dezember 2021