Der Klang ist zumindest im Sportprogramm bullig, massiv, wenn nicht leicht pornös. Das Ploppen beim Herunterschalten ist schon wegen der Geräuschkulisse eine wahre Versuchung, der Zwischenspurt atemberaubend, denn der Kombi schiebt bei Dampfausbrüchen über alle vier Räder. Dabei gibt es wenige Gründe, der Achtstufen-Automatik aus dem Hause ZF manuell zur Seite zu stehen. Sie hat aufgrund der gewaltigen Kraftreserven keinerlei Mühe, den Allradler entspannt bis sportlich in jedem gewünschten Geläuf zu bewegen. Sein Gewicht kann der Abt RS6 1 of 12 zwar beim Beschleunigen gekonnt überspielen und die Karbonbremse gaukelt dem Piloten eine leichte Weight-Watchers-Kur vor. Doch wird es kurvig, spürt der Fahrer die mächtigen 2,1 Tonnen Leergewicht trotz sich der prächtig mit der Fahrbahn verzahnenden 22-Zöller mit 295er-Pneus nicht erst im Grenzbereich.
Die exklusive Innenausstattung zeigt sich dabei aufwendig, aber abgesehen der bekannten Abt-Signets und einem 1-of-12-Schriftzug erfreulich unspektakulär. Dabei dauert der Innenausbau mit edelstem Gestühl, Karbonornat und kompletter Belederung allein knapp drei Wochen. Da wundert es nicht, dass der Umbau vom gewöhnlichen Audi RS6 zum Abt RS6 1 of 12 inklusiv Innenraum, Radsatz, Fahrwerk, Motor und optischen Abt-Dreingaben letztlich 70.000 Euro kostet und den Gesamtpreis so an die 220.000-Euro-Grenze wuchtet. Schnell sein bringt jetzt nichts mehr - das dreckige Dutzend ist bereits verkauft. Doch für viele könnte der 705 PS starke Standard-RS6 aus dem Hause Abt als leistungsstarkes Trostpflaster helfen - auf Wunsch auch in nardograu.
Fotos: press-inform
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- Veröffentlicht: 22. September 2016