Vorausgesetzt die Stadt mit ihren Straßeneinbauten und Schlaglöchern verschwindet im Rückspiegel, kann eine Ausfahrt im 430 PS starken 2er völlig schmerzfrei von statten gehen. Zur Not lässt sich das dreifach verstellbare Gewindefahrwerk ein wenig komfortabler einstellen. Das Knarzen des geschraubten Überrollbügels, die nach heißen Temperaturen gierende Sportbremsanlage mit 6-Kolben-Bremssätteln sowie das auf Ausdauer getrimmte manuelle Sechsgang-Schaltgetriebe machen eines klar: Der Manhart MH2 400 WB kann nicht nur anders, er will es auch. 592 Newtonmeter Drehmoment bringen die auf geschmiedeten 20-Zöllern montierten 295er Breitreifen an ihre Haftgrenze. Das macht aber gar nichts, da sich der im Rennschalensitz mit 4-Punkt-Gurtsystem fest mit dem Auto verankerte Fahrer voll und ganz auf die Traktionskontrolle verlassen kann. Ein Blick auf den kleinen Zusatzbildschirm, der neben der Kühlwasser- und der Öltemperatur noch die Boostkraft in bar anzeigt, gibt Rennfahrern ausreichend Informationen über ihre heckangetriebene Rakete.
Rund 90.000 Euro
Sind Reifen und Bremsen erst einmal auf Temperatur gebracht, vermittelt der bis zu 320 Kilometer pro Stunde schnelle MH2 400 WB Sicherheit in jeder Fahrsituation. Wer es drauf anlegt und die Traktionskontrolle entschärft, kann mithilfe seines rechten Fußes nicht nur für eine stimmungsvolle Soundkulisse in Form eines brachialen Sechszylinder-Konzertes sorgen, sondern auch das Heck zum Tanz auffordern. Das 3,0 Liter große Triebwerk trötet aus den beiden 76 Millimeter-Downpipes vom allerfeinsten. Vor allem in Unterführungen und Tunnels erntet der stählerne Barde jede Menge Aufmerksamkeit.
Anders als bei Hunden heißt es beim 1,5 Tonnen schweren Manhart MH2 400 WB, BMW die bellen können auch beißen. Den Drehzahlmesser kurz vorm roten Bereich installiert, geht der kleine Renner so giftig nach vorn, dass die Tachonadel schnell an ihre Grenze kommt. Das ist hingegen auch nicht allzu schwer, da das Tachoblatt bereits bei gemütlichen 260 Kilometer pro Stunde endet - ein, der Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h angepasstes Blatt folgt in Kürze. Der knapp 1,90 Meter breite Manhart-Bolide bringt aber nicht nur viel Kraft in Längsrichtung auf die Straße, sondern lässt sich mit seiner sehr direkten Lenkung auch Millimeter genau durch jede Spitzkehre pilotieren. Der Wendekreis hat zwar mit dem des ab 44.750 Euro teuren Basis M235i nichts mehr gemein. Doch, anders als der Aufpreis für die Rund-Um-Modifikation, verdoppelt er diesen auch nicht gleich.
Autor: Marcel Sommer Stand: 25.03.2015
Fotos: Marcel Sommer
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 25. März 2015