Das sind keine guten Nachrichten für die etablierten Autobauer. Denn auch sie sind von den großen Zulieferern abhängig. Das liegt im Produktionsprozess begründet und ist damit auch zum großen Teil hausgemacht. Die beiden Prinzipien "Just in Time" und "Modulare Produktion" bedeuten nämlich zum einen, dass die Teile für die Automobil-Fertigung pünktlich angeliefert werden, es also keine großen Lager zum Ausgleichen von Liefer-Engpässen mehr gibt. Und zum anderen, dass bisweilen ganze Elemente, also Module, die von großen Zulieferern kommen, verbaut werden. Außerdem noch wichtige Einzelteile, wie Einspritzdüsen, Motorsteuerungen, Klimaanlagen; Getriebe oder Instrumententafeln, die oft auch von Firmen, wie Bosch, Continental oder Magna geliefert werden. Damit sind die Autobauer abhängig von den Riesen der Teile-Lieferanten. Hier sind die größten Zulieferer der Welt, ohne deren Zutun kein Auto mehr vom Band läuft.
Allzweck-Zulieferer
Bosch
Jeder, der schon einmal Zündkerzen oder die Batterie gewechselt hat, kennt die Robert Bosch GmbH. Der schwäbische Industrie-Gigant ist aus der Automobil-Industrie nicht mehr wegzudenken. Neben klassischen Teilen, wie Einspritzdüsen, Motorsteuerungen. Lenkungen oder ESP und ABS sind die Schwaben auch bei den Fahrassistenzsystemen führend, die für das autonome Fahren benötigt werden. Dazu zählen Radar und Kameras. Bosch hat auch eigene Prototypen auf der Straße, mit denen das Robo-Fahren erprobt wird.
Magna Der austro-kanadische Zulieferer Magna, ist ebenfalls ein Fertigungs-Tausendsassa. Neben der Auftragsfertigung für verschiedene Hersteller, wie Mercedes oder Mini, beherrscht der Zulieferer auch Antriebs-Technologien (Allrad und Getriebe). Anfang des Jahres hat sich der Großkonzern den deutschen Getriebehersteller Getrag einverleibt. Die Magna-Verästelungen sind vielfältig: Schiebe- und Cabriodächer, Fahrwerksysteme, Elektronik und Sitze sowie Karosserien.
Continental
Continental kann mehr als nur Reifen. Das schwarze Gold macht nur noch 26 Prozent des Umsatzes von rund 39 Milliarden jährlich aus. Zu den Continental-Kompetenzen gehören auch Hybridisierung, Sicherheitssysteme, Sensoren für Fahr-Assistenz, Bremsen, Interieur-Instrumente und andere Kunststoffe. Denso Die Zulieferer-Welt ist nicht nur in deutscher Hand. Das japanische Gegenstück zu Bosch & Co. Ist Denso. Der Nippon-Zulieferer ist unter anderem auf Auto-Elektronik, das Thermo-Management von Motoren, Klimaanlagen, Bauteile für Hybrid-Motoren, Airbags und Radar- sowie Laser-Sensoren. Ursprünglich gehörte Denso zu Toyota, hat sich aber im Zuge der Umstrukturierung der japanischen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg vom Autobauer abgelöst. Dennoch sind die Bande zum großen VW-Gegenspieler nach wie vor eng.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 29. August 2016