Gerade einmal 1.000 Roadster sollen in den letzten Monaten des Jahres ihren Weg in aufgeregte Kundenhände finden. "In seinem Heimatland Japan kam der MX-5 gerade im Mai auf den Markt", so Programm-Manager Nobuhiro Yamamoto, "die USA kommen im Juli und dann folgt Europa." Von den 800 Vorbestellungen entfallen mehr als die Hälfte auf das Topmodell mit dem gewohnt unhandlichen Namen Mazda MX-5 Skyactiv G 160 i-Eloop. Heißt, dass sich die meisten besonders sonnenhungrigen Käufer mit dem letztlich erwarteten Volumenmodell mit seinem 131 PS starken 1,5-Liter-Triebwerk nicht anfreunden wollen - zu groß sind Lust und Spaß an Sonne, Wind und Kurvenhatz. Auch wenn der kleine Einsteiger allemal genügend Laune macht, gibt es gute Gründe, das Topmodell zu wählen. Denn der zwei Liter große Vierzylinder hat mit dem rund eine Tonne schweren Nippon-Roadster keinerlei Mühe und lässt ihn auch ohne zeitgemäße Turboaufladung zu einer Spaßgranate werden.
Enger Innenraum
Dabei ist der MX-5, kleiner als bislang, kein Krawallmacher; keiner der sich die Berge hinaufbrüllt und gnadenlos anschiebt. Dazu gibt es schlicht zu wenig Hubraum, zu wenig Leistung und zu wenig Dampf - 200 Nm sind im Turbozeitlalter eben nicht mehr die Welt. Der Zweizylinder-Sauger hört sich selbst in höheren Drehzahlen seelenlos an und wer richtig Spaß haben will, muss den Sauger deutlich über die 5.000-Touren-Marke drücken. Dann macht er Laune - und wie. Die leichtgängige, aber sehr präzise Lenkung ist klasse, die Handschaltung nicht nur in dieser Liga konkurrenzlos. Die perfekte Gewichtsverteilung von 50:50 lässt einen mit Lenkung und Gas kalkulierbar das rundliche Heck auskeilen - und problemlos wieder einfangen. "Ein offener Roadster wie der MX-5 muss einfach einen Hinterradantrieb haben", unterstreicht Nobuhiro Yamamoto, "anders wäre er schlicht und ergreifend nicht denkbar. Da muss man sich nur die historischen Vorbilder aus den 50er Jahren anschauen. Der Fahrspaß ist schließlich da A und O." Die reinen Fahrleistungen sind angesichts des Spaßfaktors beinahe zu vernachlässigen. 0 auf Tempo 100 in 7,3 Sekunden und 214 km/h Spitze sind kaum mehr als die kleinere 1,5-Liter-Version. Der Normverbrauch: 6,6 bis 6,9 Liter Super. Der 45 Liter große Tank reicht, dass man nicht in allzu kurzen Abständen an die Zapfsäule muss.
Im Innenraum darf man in dieser Klasse keine Opulenz erwarten. Es geht nicht puristisch, aber allemal eng geschnitten zu. Die Sitze passen gut, doch das Lenkrad lässt sich nicht in der Länge verstellen. Das stört gerade Fahrer über 1,80 Metern Größe. Der Laderaum fasst 130 Liter - gerade genug für eine knappe Woche zu zweit in Norditalien. Das Dach lässt sich mühelos manuell und aus dem Fahrersitz öffnen und schließen. Eine elektrische Öffnung wird erst die Klappdachversion des MX-5 bekommen, die wohl kaum vor 2017 nachgezogen wird.
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- Veröffentlicht: 16. Juni 2015