Da die strengen Verbrauchsvorgaben in Europa, Asien oder den USA immer schwerer einzuhalten sind, kombinieren die geläuterten Entwicklungsabteilungen die allseits beliebten und bestens bekannten Verbrennungsmotoren nebst Turbo- und Kompressoraufladungen nunmehr mit den Elektromodulen, die zum Alleinantrieb der Fahrzeugwelt nicht taugten. Wie eine Invasion auf Rädern ziehen daher klassenübergreifend Plug-In-Hybriden bei uns ein. Toyota, einziger Hersteller, der es schaffte eine nennenswerte Anzahl von Hybridmobilen auf den Markt zu bringen, schaut dabei auf einmal in die Röhre. Denn die neuen Plug-In-Hybriden tragen nicht etwa das Logo von Toyota oder dem Nobelableger Lexus, sondern fahren mit Signets von Audi, BMW, Mercedes, Porsche oder Volvo durch die Gegend. Der in Deutschland mindestens 26.860 Euro teure Toyota Prius, unverändert das erfolgreichste Hybridfahrzeug, findet als Plug-In-Version mit geringer Reichweite und einem strammen Aufpreis von fast 8.000 Euro kaum Abnehmer. Das gleiche Bild wie in Europa gibt es in Asien und dem hybriden Hauptmarkt USA - auch hier ist die daheim aufladbare Prius-Version ein Ladenhüter. Kein Wunder, dass die neuen Konzernmodelle wie ein Toyota RAV4 Hybrid oder der Lexus RX 450h ohne Plug-In-Technik kommen.
Die deutschen Premiumhersteller haben den Elektrorückstand Richtung Toyota oder Honda schneller als von vielen erwartet mit gigantischem Finanzaufwand aufgeholt und wollen die ungeliebte Elektrotechnik nunmehr mit Hybridmodellen in den Markt drücken, die sich daheim oder an einer Ladesäule aufladen lassen. Innerhalb weniger Monate kamen und kommen Volumenmodelle wie VW Golf GTE, Audi A3 etron, ebenso in den Handel wie Mercedes C 350h, BMW X5 xDrive 40e oder ein Porsche Panamera S E-Hybrid. Hierbei machen sich die gewaltigen Entwicklungsaufwände aus der kurzzeitigen Elektroblase erstmals nennenswert angenehm bemerkbar und sollen zumindest in China, Japan oder den USA Teile der eingesetzten Summen wieder amortisieren. In Europa dürfte das Hybridgeschäft erst einmal nur schwer gelingen, denn die Lust auf die effizienten Dieselantriebe ist bei Fahrzeugen oberhalb der Kompaktklasse ungebrochen hoch und die günstigen Kraftstoffpreise führen kaum dazu, Wert auf die allzu teuren Modelle mit Plug-In-Hybrid zu legen. Und so lange man den eigenen Plug-In-Hybriden nur umständlich über eine Steckverbindung in der heimischen Garage, am Arbeitsplatz oder an einer Ladesäule aufladen kann, dürften es die Fahrzeuge schwer haben. Erst das induktive Laden über eine Bodenplatte macht das elektrische Nachladen kundenfreundlich genug.
Fotos: Tesla Motors
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- Veröffentlicht: 06. April 2015