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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 29. Februar 2016
Damit die Abgase aus den 16 Zylindern die Umwelt möglichst wenig belasten, sind Katalysatoren verbaut, deren Fläche der von 30 Fußballfeldern entsprechen. Der Chiron ist auch ein reinrassiger Sportler. Das Carbon-Monocoque ist so steif, wie das Chassis eines LMP1-Rennwagen. Für die extrem wichtige Verzögerung sorgen Carbon-Keramik-Bremsscheiben aus Carbon-Silicium-Carbid (CSiC) im Zusammenspiel mit der Schon bekannten Luft-Bremse. Schon beim Bugatti Veyron war die Aerodynamik ein ganz entscheidendes Merkmal. Das ist beim 4,54 Meter langen Chiron nicht anders: Die Techniker haben den Luftansaugtrakt überarbeitet und das Zusammenspiel zwischen Leitungen, Abrisskanten und Spoilern, versorgt den Motor mit der dringen benötigten Atemluft, kühlt die Bremsen sowie die Aggregate und presst den Zwei-Tonnen-Boliden auf den Asphalt.
Reifen aus der Luftfahrt-Industrie
Wie beim Veyron hilft beim Chiron ein permanenter Allrad-Antrieb bei der Traktion. Um die Power des 16-Zylinder-Kraftwerks auf den Asphalt zu bringen, haben die Techniker ein neues adaptives Fahrwerk entwickelt, das eine Spreizung von fünf Fahrmodi hat: Lift, EB / Auto, Autobahn, Handling und Top Speed.. Wie der Name schon sagt, kommt hebt "Lift" die Karosserie an, wenn es über Rampen geht. Sobald der Chiron 50 km/h schnell ist, wechseln die adaptiven Dämpfer in den "EB / Auto"-Basis-Modus. Jenseits der 180 km/h kommt "Autobahn" zum Einsatz, während "Handling" die Kurvenfahrt unterstützt, geht es bei " Speed" nur um das Geradeaus-Sprinten. Um die Rakete freizuschalten, sind wie beim Vorgänger Veyron zwei Schlüssel nötig.
Doch ohne die passenden Reifen geht, diese geballte Kraft in weißem Rauch auf. Um das zu verhindern werden Reifen in Zusammenarbeit mit der Luftfahrt-Industrie entwickelt und auf deren Prüfständen standfest gemacht. Hinten sind 355er-21-Zoll-Walzen und vorne 285er-20-Zoll-Pneus montiert. "Der Chiron ist das Ergebnis unserer Anstrengungen, das Beste noch besser zu machen.", strahlt Bugatti-Chef Wolfgang Dürheimer und fährt fort ""Bugatti hat die Grenzen der Physik weiter ausgereizt. Es gibt keinen Bereich, in dem wir uns nicht wesentlich verbessert haben." Die Autofahrer scheinen sich dieser Argumentation anzuschließen. Obwohl die Asphalt-Rakete mit einem Preis von 2,4 Millionen Euro kein Schnäppchen ist, ist bereits ein Drittel der 500 Exemplare verkauft.
Autor: Wolfgang Gomoll, Genf Stand: 29.02.2016
Fotos: press-inform / Bugatti