In den vergangenen 20 Jahren gab es nur wenige Fahrzeuge, die das Zeug zu einem zukünftigen Klassiker haben. Dazu sind viele Autos allzu beliebig, geradezu austauschbar und werden mehr für den Kopf als fürs Herz erschaffen. Eine echte Ausnahme: der Mercedes CLS in seiner ersten Generation C 219.
Ein kommender Stern
In den vergangenen 20 Jahren gab es nur wenige Fahrzeuge, die das Zeug zu einem zukünftigen Klassiker haben. Dazu sind viele Autos allzu beliebig, geradezu austauschbar und werden mehr für den Kopf als fürs Herz erschaffen. Eine echte Ausnahme: der Mercedes CLS in seiner ersten Generation C 219.
Mitte der 2000er Jahre gibt es spannendere Automarken als Mercedes - das gilt einmal mehr für das Design. Zahn Jahre zuvor hatten die Stuttgarter das Vier-Augen-Gesicht als einen der größten visuellen Sternensprünge der Neuzeit gefeiert. Problem nur, dass die mit ihm vorgestellte Mercedes E-Klasse der Generation W 210 in Sachen Qualität viele Wünsche offenließ und insbesondere qualitätsgewohnte W 124er-Fahrer geradezu fassungslos machte. Bei der zweiten Generation des W 211 sah das schon ganz anders aus, doch ein wirklicher Beau war auch diese E-Klasse nicht. Der seinerzeitige BMW 5er war mutiger, innovativer - der Audi A6 wertiger, schicker. So entschied man sich Anfang der 200er Jahre zu einem zumindest für Mercedes mutigen Schritt. Man stellte der bekannten und überaus ertragreichen E-Klasse einen technischen Zwillingsbruder zur Seite, der das Herz der Kunden in aller Welt ansprechen sollte. Man wollte bei den emotionaleren Konkurrenten Audi und BMW räubern; vielleicht auch bei der ein oder anderen Marke aus Italien oder England.
Endlich einmal nur vier Sitze
Geboren war der Mercedes CLS. Man kann den damaligen CLS - vorgestellt Ende 2004 mit der internen Bezeichnung C 219 - nicht mit seinen Nachfolgern vergleichen. Die waren kein derart großer Schritt wie die erste Generation, als Daimler nur allzu gerne ein sportliches Image wollte, dies aber nicht hatte. Das kam erst später und so stehen die nur mäßig erfolgreichen Nachfolger, 2011 und 2018 vorgestellt, nicht auf einer Linie mit dem Ursprungsmodell. Der war ein echtes Hütchenfahrzeug, denn Technik, Plattform und Antrieb waren weitgehend mit dem Oberklassemodell der Mercedes E-Klasse identisch. Doch so wertig die Businesslimousine des W 211 im Vergleich zu seinem Vorgänger auch war. Sie war gähnend langweilig.
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- Veröffentlicht: 05. Februar 2021