Während der Elektrofunke bei den meisten Kunden bisher noch nicht so recht überspringen mag, hat sich die europäische Politik scheinbar längst entschieden: die automobile Zukunft wird elektrisch. Doch was bedeutet das für die Autoindustrie und nicht zuletzt deren Arbeitnehmer?
Die Kehrseite der Elektromedaille
Während der Elektrofunke bei den meisten Kunden bisher noch nicht so recht überspringen mag, hat sich die europäische Politik scheinbar längst entschieden: die automobile Zukunft wird elektrisch. Doch was bedeutet das für die Autoindustrie und nicht zuletzt deren Arbeitnehmer?
Die schlechten Nachrichten aus der Autoindustrie häufen sich in den vergangenen Quartalen. Hersteller wie BMW, Opel, Ford, Jaguar Land Rover oder Volkswagen machen längst keinen Hehl mehr daraus, dass man sich über kurz oder lang von tausenden Mitarbeitern trennen muss - natürlich möglichst sozial verträglich und wenn möglich ohne Entlassungen. Noch angespannter sieht die Lage jedoch bei vielen Zulieferern aus, denn nicht nur Giganten wie Continental oder Bosch sind unter massivem Druck und müssen tausende langjähriger Mitarbeiter freisetzen. Einer der Hauptgründe ist dabei der Umschwung auf die Elektromobilität. Neue Technologien, eine geänderte Ausrichtung, Verbrenner gestern, Elektro morgen - da bleibt oftmals kein Stein auf dem anderen.
Tier-1 und Tier-2 unter Druck
Und die schlechten Nachrichten der Autoszene sind für viele Experten erst die Spitze eines gigantischen Eisbergs. Sollte sich der politisch gewollte Trend zu mehr Elektromobilität in den kommenden Jahren durchsetzen, werden zwar tausende neuer Stellen in Bereichen wie Entwicklung, Fahrerassistenz und Fertigung benötigt, doch wohl deutlich mehr Arbeitsplätze müssen an anderer Stelle abgebaut werden. Als einer der ersten großen Autobauer hat der Hyundai Konzern mit seinen Marken Hyundai, Kia und Genesis davor gewarnt, dass ein gigantischer Stellenabbau im eigenen Hause drohen könnte. Der hausinterne Hyundai-Beirat hat das Management des koreanischen Unternehmens jüngst darauf hingewiesen, die eigene Belegschaft in den nächsten sechs Jahren um 20 bis 40 Prozent reduzieren zu müssen, um international wettbewerbsfähig bleiben zu können.
- Details
- Veröffentlicht: 20. Oktober 2019