Der VW Tiguan spielt bei den Kompaktklassen-SUVs in der Spitzenklasse mit. Der Grund dafür sind viele gute Eigenschaften. Da ist es fast schon beruhigend, dass sich der VW auch ein paar Schwächen leistet.
Alltagsschleicher
Der VW Tiguan spielt bei den Kompaktklassen-SUVs in der Spitzenklasse mit. Der Grund dafür sind viele gute Eigenschaften. Da ist es fast schon beruhigend, dass sich der VW auch ein paar Schwächen leistet.
Der VW Tiguan ist ein aufmerksamer Geselle. Wenn man sein Handy per Bluetooth mit dem Auto verknüpft hat, erinnert er beim Verlassen des Fahrzeugs freundlich: "Bitte Mobiltelefon nicht vergessen!" Gute Idee. Um es gleich vorwegzunehmen, der Tiguan ist so unspektakulär, so unaufgeregt, wie man es von einem Volkswagen erwartet. Er ist nicht überall top, sondern meistes solide und das ergibt in der Summe ein sehr gutes Auto. Allerdings offenbaren sich im Alltagsbetrieb einige Schwächen. Dass der Scheibenwischer beim Wiederanspringen des Motors im Start-Stopp-Modus kurz innehält, mag noch als amüsante Marotte durchgehen. Doch die Nachlässigkeit beim Erkennen der Verkehrszeichen ist nicht so prickelnd. Am Ende einer Autobahn blinkte im Head-Display konsequent "100 km/h", obwohl die Straße mit "Tempo 60"-Schildern vollgepflastert war. Auch beim Erkennen der Anzeigen an Schilderbrücken verdient sich der Tiguan kein Fleißsternchen, wobei in Dunkelheit das System zuverlässig funktioniert. Das liegt die Vermutung nahe, dass die Kamera, die die Schilder erkennen soll, bisweilen durch die Sonne geblendet wird.
Hektischer Drehzahlmesser
Schaut man sich den Tiguan an, fühlt ihn und bewegt ihn, kommt einem immer wieder das Wahlkampfmotto Konrad Adenauers in den Sinn: "Keine Experimente". Hier weht der Wolfsburger Ingenieursgeist durch jedes Spaltmaß. Das Cockpit ist, wie man es von VW erwartet, sauber verarbeitet und nüchtern. Klar, das beheizbare Lederlenkrad, die schicken Applikationen lockern das Ambiente auf, aber auch hier bietet Volkswagen schmackhafte Hausmannskost. Was alles andere als negativ ist: Auch Nicht-VW-Kenner werden sich schnell im Tiguan zurechtfinden und der kapazitive Touchscreen, bei dem sich die Menüflächen bei der Annäherung des Fingers aufplustern, hilft beim Treffen der gewünschten Wahl. Warum aber beim Bluetooth-Koppeln des Telefons erst auf die Ergebnisse gedrückt werden muss und nicht gleich die erkannten Geräte angezeigt werden, erschließt uns nicht.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 15. Oktober 2016