Der Stuttgarter Zulieferer sieht das Laden der Akkus ganzheitlich. Wenn die Akkus effizient gekühlt werden, kann man auch die Ladeleistung nach oben schrauben. Dazu wollen die Schwaben die vorhandene Infrastruktur des eigenen Ladenetzes ChargeBig mit den rund 1.000 Ladepunkten nutzen. Mit dem Zusatz Power versehen sollen die Stromtankstellen in Zukunft bis zu 750 kW leisten. Das wäre ein Schlaraffenland für die Elektromobilisten. Allerdings ist das Stromnetz nicht unendlich belastbar. Deswegen steuert das Mahle-Ladesystem die Lastverteilung innerhalb des Stromnetzes intelligent, sodass möglichst viele E-Fahrzeuge gleichzeitig am vorhandenen Netzanschluss geladen werden können.
Neue Produktionstechniken
Bei den Batterien tut sich auch etwas. Der chinesische Zellproduzent CATL (Contemporary Amperex Technology) tüftelt an einer Natrium-Ionen-Batterie. Das Funktionsprinzip dieser Akkus entspricht dem der Lithium-Ionen, allerdings zeichnet diese Akkus aus, dass sie auch bei niedrigen Temperaturen schnell geladen werden können und generell eine hohe thermische Stabilität haben. Bei 20 Grad Celsius verfügen die Akkus noch 90 Prozent der Kapazität und können bei Raumtemperatur in 15 Minuten von null auf 80 Prozent geladen werden. Auf der Minus-Seite steht noch die Tatsache, dass die Natrium-Ionen relativ groß sind und die Energiedichte mit 160 Wh/kg noch hinter der von Top-Zellen, die 270 Wh/kg haben, bleibt.
Das Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS forscht an einem Trockenbeschichtungsverfahren, um Batterieelektroden umweltfreundlich und kosteneffizient herzustellen, indem auf giftige Lösungsmittel verzichtet wird. Wie der Name DRYtraec schon verrät, handelt es sich um ein neues Trockenbeschichtungsverfahren, bei dem kein Lösungsmittel benötigt wird, stattdessen aber ein spezieller Binder eingesetzt wird. Mithilfe zweier rotierender Walzen, von denen sich eine schneller dreht, bildet sich ein feiner Beschichtungsfilm, der danach auf eine Stromableiterfolie übertragen wird. Im letzten Schritt wird die entstandene Rolle zugeschnitten und die einzelnen Teile entsprechend gestapelt, um so die fertige Batteriezelle zu erzeugen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 12. September 2021