Anfang der 1990er-Jahre hatte Porsche eine bedenkliche wirtschaftliche Schräglage. Der Retter des angeschlagenen Autobauers war ein Fahrzeug, dass die 911er-Aficionados gerne als "Hausfrauen-Porsche" verspotteten.
Der letzte Trumpf
Anfang der 1990er-Jahre hatte Porsche eine bedenkliche wirtschaftliche Schräglage. Der Retter des angeschlagenen Autobauers war ein Fahrzeug, dass die 911er-Aficionados gerne als "Hausfrauen-Porsche" verspotteten.
Bei Porsche denkt heute jeder an eine Gelddruck-Maschine. Egal ob SUV, dynamische Limousine oder Sportwagen, die Fahrzeuge mit dem berühmten Zuffenhausener Wappen werden den Händlern aus der Hand gerissen. Doch der Goldesel war auch mal eine Pechmarie und stand kurz vor dem automobilen Offenbarungseid. Im Jahr 1991 verkaufte Porsche nur noch 23.000 Autos, weniger als die Hälfte als im Jahr 1986. Die Qualität der Fahrzeuge lässt zu wünschen übrig, die Produktion ist zu aufwendig und zu unflexibel. Ein schlechter, weil zu günstiger Dollarkurs besorgt den Rest. Ende 1992 schreibt der Zuffenhausener Sportwagenhersteller rund 240 Millionen Mark Miese. Schlimm genug, um den Laden zuzusperren.
Wenig charmantes Ambiente
Doch ein Jahr später erstrahlt der Silberstreif in Detroit auf der North American International Auto Show (NAIAS). Ausgerechnet Detroit, die raue Stadt am Lake Michigan, in der schon damals die Narben der dahindarbenden amerikanischen Automobilindustrie unübersehbar sind. Aus der legendären Motown ist Lowtown geworden. Dementsprechend frostig ist auch die Stimmung auf dem alljährlichen Neujahrsauftakt im nur bedingt charmanten Cobo-Center, auch wenn die Lufttemperaturen für Januar außergewöhnlich mild sind. Mild heißt in diesem Fall um den Gefrierpunkt.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 30. März 2021