Nicht immer steht ein Gleichstrom-Schnelllader zur Verfügung und es muss eine Wallbox oder eine Wechselstrom-Ladesäule herhalten und dann kommt der Onboardlader ins Spiel, der den Strom mundgerecht für die an Gleichstrom gewöhnte Batterie aufbereitet. Lässt dieser E-Mundschenk nur ein einphasig statt dreiphasigen Laden zu, zieht sich das Stromtanken deutlich in die Länge. In Deutschland ist diese Art des Akkubefüllens auf 4,6 kW begrenzt (230V/20A), um keine Netzschieflast zu begünstigen. Wie schnell dieser Vorgang in etwa dauert, kann sich jeder selbst ausrechnen, indem er die Batteriekapazität durch diesen Wert teilt. Allerdings muss auch da alles passen, regelt die Technik diesen Wert herunter, reicht bisweilen eine Nacht nicht aus.
Die berechtigte Frage lautet jetzt, warum man den Onboardlader nicht dreiphasig auslegt und so die maximale Ladegeschwindigkeit auf 22 kW erhöht (die weiteren Leistungsstufen sind 3,6 kW, 7,2 kW und elf kW). Die Antwort lautet ganz einfach: Kosten. Ein einphasiger Onboardlader ist deutlich billiger als die dreiphasige Variante. Deswegen kostet beim Opel Corsa-e ein dreiphasiges Ladekabel, das 22 kW schafft, 720 Euro Aufpreis. Übrigens: Das Laden eines Tesla Model S mit einem 100 kWh Akku würde an einer Haushaltssteckdose mit 2,3 kW (10A, 230V) etwa 43 Stunden in Anspruch nehmen.
Fotos: press-inform / Audi
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 11. Mai 2020