Motoren hat der Polestar gleich drei an Bord. Vorne zieht ein doppelt aufgeladener Vierzylinder mit 1.969 ccm Hubraum, 227 kW/309 PS Leistung und einem maximalen Drehmoment von 420 Nm. Hinten schieben gleich zwei Elektromotoren mit jeweils 85 kW und 240 Nm Drehmoment, die über ein Planetengetriebe miteinander verbunden sind, aber unabhängig voneinander geregelt werden. Macht eine Gesamtleistung von 447 kW/608 PS und 1.000 Nm Drehmoment. Damit ist sich schon was anzufangen. Mit rein elektrischer Fahrt liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 160 km/h, mit Verbrennungsmotor ist bei 250 km/h Schluss. Das 34 kWh große Akkupaket sorgt für eine rein elektrische Reichweite von 125 Kilometer. Das langt reichlich, um innerhalb der Stadt oder der nahen Umgebung durchweg lokal emissionsfrei unterwegs zu sein. Zudem funktioniert die Rekuperation sehr gut: Mit der entsprechenden Einstellung verzögert der Polestar bei jedem Gaswegnehmen kräftig und füllt mit der dabei gewonnenen Energie der Akku wieder auf. Offiziell liegt der Benzinverbrauch denn auch bei 0,7 Liter auf 100 Kilometer und der CO2-Ausstoß bei 15 g/km.
Komfort als Handarbeit
Wie viele Elektroautos lässt sich auch der Polestar 1 weitgehend alleine mit dem Gaspedal fahren. Bei unseren Fahrten in der Umgegend von Florenz war der Akku auch nach 150 Kilometer Strecke und trotz vieler Elektropassagen noch mehr als halb voll. Ist der Akku doch mal leer, kann er mit bis zu 50 kW in weniger als einer Stunde wieder an der Schnellladesäule gefüllt werden. Der Hybridmodus priorisiert das elektrische Fahren. Springt dennoch der Benzinmotor an, so ist das allenfalls an der Anzeige im Kombiinstrument zu merken - und an einem leisen, sportlichen Sound.
Normalerweise verfügen Straßenfahrzeuge dieser Preisklasse über ein adaptives Fahrwerk: Mit einem einfachen Knopfdruck kann man unter anderem die Federung auf "Sport" oder "Comfort" einstellen. Auch beim Polestar 1 lässt sich der Federungskomfort beeinflussen - nur ein wenig umständlicher. Ausgeliefert wird der Zweisitzer mit einer mittleren Einstellung. Und die ist durchaus sportlich hart. Man spürt zwar nicht jede Zigarettenkippe auf der Straße - wohl aber so ziemlich jeden Zigarrenstummel. Schlechte Straßen schlagen durch bis zum Steißbein.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 25. November 2019