Die Rüsselsheimer Franzosen stellen auf dem knapp 1.000 Quadratmeter großen Stand in Halle 11 insgesamt 13 Fahrzeuge aus. "Die IAA ist noch immer eine der wichtigsten Automessen weltweit. Mehrere hunderttausend Besucher zeugen vom großen Interesse am Automobil und der Mobilität der Zukunft. Das wollen wir nutzen, um vor allem mit Corsa und Grandland X zu zeigen, wie die automobile Zukunft bei Opel Realität wird", erläutert Opel-Pressechef Harald Hamprecht, "und natürlich ist die IAA unsere Heimatmesse: Von Rüsselsheim zum Frankfurter Messegelände sind es nur wenige Kilometer."
Die internationalen Messen sind schon einige Jahre unter Druck. Die Autohersteller scheuen die millionenteuren Investments, deren Rückfluss sich nur allzu schwer messen lässt. Zudem steht die europäische Autowelt mit seinen gesättigten Märkten und festgefahrenen Imagewerten längst nicht mehr im Fokus. In den USA gibt es dagegen ungenutzte Potenziale und speziell in China gibt es trotz aktueller Marktschwäche nennenswerte Volumina. Doch aus den beiden großen Weltmärkten schaut kaum jemand nach Paris oder Frankfurt. In den Hoch-Zeiten der IAA ließen sich die deutschen Premiumhersteller das gesamte Messeengagement alle zwei Jahre bis zu 50 Millionen Euro oder mehr kosten. Da wurden in wochenlanger Arbeit Erlebniswelten erschaffen, deren Planung nicht selten zwei Jahre in Anspruch nahm. Jedoch nur schwer messbar, was von der bunten Markenwelt beim Kunden hängenbleibt.
Mehr denn je schauen Marken auf neue Konzepte, entwickelt eigene Großveranstaltungen, die die ungeteilte Aufmerksamkeit garantieren und besuchen andere Messen. Porsche enthüllt seinen elektrischen Hoffnungsträger Taycan nicht erstmals unter dem Messeturm, sondern zog das Tuch von seinem Tesla-Jäger bereits knapp eine Woche oder der IAA. Volkswagen will sich in Frankfurt auf der elektrischen ID. 3 konzentrieren. Der neue VW Golf 8, ertragreiches Massenmodell der Wolfsburger, wird im Oktober separat vorgestellt. Einzelevents und neue Formate sieht man auch bei Mazda. "Mazda hat schon früh damit begonnen, Marke und Produktpalette neben dem Auftritt auf klassischen Automobilmessen auch im nicht-automobilen Umfeld zu präsentieren", erklärt Mazda-Pressesprecher Jochen Münzinger, "auf Veranstaltungen wie der Photokina in Köln und der IFA Berlin kommt das Unternehmen seit 2014 immer wieder mit einem völlig neuen Publikum in Kontakt: jung, technikaffin, an Mode, Trends und Lifestyle interessiert. Denn auf einer nicht-automobilen Messe oder im Umfeld des neuen Pop-up-Standes "Mazda Experience" lässt sich die Einzigartigkeit der Marke Mazda viel klarer transportieren als auf einer reinen Automobilmesse, auf der der einzelne Hersteller kaum herausragt." Bleibt abzuwarten wie es auf den nächsten Automessen aussieht - speziell in Europa.
Fotos: BMW
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- Veröffentlicht: 03. September 2019