In der kommenden Woche öffnet die Internationale Automobil-Ausstellung in Frankfurt ihre Tore. Die Vorzeichen könnten schlechter kaum sein, denn die Branche ist mehr unter Druck denn je. Dazu kommt, dass die einstige Weltmesse kaum mehr ist, als eine nationale Leistungsschau.
Kleine Brötchen backen
In der kommenden Woche öffnet die Internationale Automobil-Ausstellung in Frankfurt ihre Tore. Die Vorzeichen könnten schlechter kaum sein, denn die Branche ist mehr unter Druck denn je. Dazu kommt, dass die einstige Weltmesse kaum mehr ist, als eine nationale Leistungsschau.
Die Liste der Autohersteller, die sich frühzeitig von der diesjährigen IAA zurückgezogen haben, scheint kaum ein Ende zu kennen. Abgesehen von Honda haben sich alle japanischen Marken von der einstigen Leitmesse am Main verabschiedet. Damit nicht genug: die amerikanischen Automarken fehlen ebenso wie die Franzosen und die Italiener - alles große Autonationen. Aus Korea ist nur noch Hyundai dabei, während Volvo und Tesla ebenfalls abgewunken haben. So fällt kaum ins Gewicht, dass mit Wey und Byton immerhin zwei chinesische Marken einen Abstecher ins Messezentrum machen. Schneller als erwartet ist die einst so weltmännisch auftretende Leitmesse der Autoindustrie zu einer nationalen Leistungsschau geworden, die kaum mehr beheimatet als Mercedes, BMW, den Volkswagen Konzern und schmückendes Beiwerk. Die Heimspieler wollten in zunehmend schweren Zeiten der IAA und dem Veranstalter VDA dann doch nicht mit einer Absage kommen; haben jedoch deutlich kleinere Messestände und viel weniger Geld als in den Jahren zuvor in die Hand genommen, um das Publikum zu verzaubern.
Mehr als ein Dutzend Absagen
Besonders plakativ ist die Reduzierung auf das Wesentliche bei BMW, die bei den vergangenen Frankfurt-Messen mit gigantischem Aufwand die gigantischen Auftritte von Audi und Mercedes gekontert hatte und den diesjährigen Auftritt massiv verkleinerten. Aus den zuletzt rund 11.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche bleibt in diesem Jahr gerade einmal ein Drittel übrig. BMW-Pressesprecher Eckhard Wannieck: "Die IAA ist und bleibt eine unserer wichtigsten globalen Automobilmessen - auch in Zeiten aufstrebender alternativer Formate. Hier können wir unverändert unsere Themen optimal kommunizieren und unsere Produkte erlebbar machen. Entsprechend werden wir 2019 auf der IAA erneut einen der größten Auftritte in unserem globalen Messeportfolio hinlegen - mit Standflächen von 3.000 qm für BMW und 600 qm für Mini."
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- Veröffentlicht: 03. September 2019