Jetzt läuft die zweite Phase unter dem Titel "New Volkswagen" an, die auf der Frankfurter IAA erstmals dem breiten Publikum präsentiert wird. Die Ziele sind hochgesteckt: VW will bis 2025 Weltmarktführer bei der Elektromobilität werden und pro Jahr eine Million Autos verkaufen. Die Basis ist der MEB-Baukasten (Modulare E-Antriebsbaukasten), auf dem insgesamt rund 15 Millionen VW-Elektrofahrtzeuge basieren werden. Den Anfang macht der VW D.3, mehr als 20 weitere sollen folgen, darunter vermutlich auch ein elektrisches SUV, das ab 2022 im US-Werk Chattanooga vom Band läuft. Den Boden für dieses Modell werden Autos, wie der I.D Crozz bereiten, der schon nächstes Jahr in den USA angeboten werden soll. Der MEB gibt das her. "Die Zahl Drei steht beim ID.3 für das Kompakt-Segment, darüber gibt es noch einige Zahlen", schmunzelt der Chief Operating Officer der Marke Volkswagen, Ralf Brandstetter.
Neues zweidimensionales VW-Logo
Die Autos zu bauen, ist eine Sache, sie an den Mann zu bringen, eine andere. Deswegen hat VW auch ein komplett neues Ökosystem aufgesetzt, dass sich an erfolgreichen Unternehmen, wie Apple orientiert. "VW soll sich anfühlen, wie ein Tech-Konzern", sagt Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann. Um den Vorbildern aus dem Silicon Valley nachzueifern, wird ab dem 1. April 2020 eine neue Vertriebsstruktur eingeführt. Elementarer Baustein des "Future Sales Plan" ist, dass der Kunde jederzeit Kontakt mit dem Autobauer haben kann. Das geschieht über Online-Plattformen oder, wenn gewünscht, ganz klassisch über den Vertragshändler. Wie bei Apple & Co. bekommt der Kunde eine ID - also Identifikation, mit der er alles rund um VW erledigen kann. Wann, wie und wo er will. Die Händler bleiben ein wesentlicher Bestandteil der neuen Vertriebswege aber VW wird auch über online Verkäufe direkt mit den Kunden in Kontakt treten. Anstelle einer stringenten Abfolge, die im Grunde aus bestellen, bezahlen, fahren besteht, wird ein sogenannte 360 Grad-Rundum-Ansatz treten, der dem Käufer alle Möglichkeiten gibt. Das erfordert eine grundlegende Umstellung der Vertriebskanäle, ein radikales Umdenken und ein hohes Maß an Flexibilität.
"Nicht mehr die Fahrgestellnummer steht im Zentrum unseres Handelns, sondern der Kunde. Dennoch bleibt der Autohändler ein wichtiger Berührungspunkt zum Kunden"; fasst Jürgen Stackmann zusammen. Das hört nicht mit dem Erwerb des Automobils auf. Das VW-Ökosystem wird den Autofahrer auch danach begleiten und ihm immer wieder maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Dazu gehört natürlich auch ein vernetztes Fahrzeug, wie es der ID.3 oder auch der Golf VIII sein werden. Die technische Basis für die Vernetzung von Automobil, Kunde und Handel bietet die "One Digital Plattform", bei der alle Angebote rund um das Autofahren gebündelt und via Cloud für den Menschen greifbar gemacht werden. Ein wichtiges Portal "Volkswagen We", ein App- und Servicestore für den Kunden. Der Anfang ist gemacht: Bereits 27.000 Autofahrer haben einen ID.3 bestellt. Bis zur IAA sollen es 30.000 sein.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 22. August 2019